IFK informiert: Entwicklungen in Berufspolitik und Verbandsarbeit beim Forum Süd

Vollbeladen mit Themen aus Berufspolitik und Verbandsarbeit reisten die IFK-Vertreter im Juli nach München zum jährlichen Forum Süd mit dem Ziel, Mitglieder und weitere interessierte Physiotherapeuten aus dem Süden Deutschlands ein Update zu aktuellen Entwicklungen zu geben. 

Auch wenn die Temperaturen in München zum Forum Süd schon fast traditionell eher zu einem Besuch am See oder im Biergarten einladen, folgten doch viele Interessierte der Einladung des IFK. Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger startete den berufspolitischen Vortrag mit einem Überblick über die politischen Entwicklungen der letzten Monate. Vor dem Bruch der Ampelkoalition im November war man zuversichtlich, dass die Bundesregierung noch einige Gesetzesvorhaben auf den Weg bringen würde. Mit Spannung erwartet worden war beispielsweise das „Versorgungsgesetz II“, das Modellprojekte zum Direktzugang in der GKV für therapeutische Berufe gesetzlich ermöglichen sollte. Doch durch die Bank waren durch den Bruch der Regierung zahlreiche Gesetze gestoppt worden. „Das betraf nicht nur die Heilmittelerbringer, sondern viele Gesundheitsberufe“, erklärte Repschläger. Was ebenfalls in der letzten Legislaturperiode nicht mehr angegangen werden konnte, war das Thema Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen. Hier brauche es dringend Gesetze zur Stabilisierung, denn Prognosen sagen vorher, dass das Defizit in der GKV weiter steige. 

Aufgrund der aktuellen volatilen Lage im Bereich der Gesundheitspolitik bewegt sich die politische Arbeit des IFK nun auf zwei Ebenen. Zum einen wird weiterhin daran gearbeitet, die Arbeitsbedingungen in der Physiotherapie zu verbessern. Dazu gehören bekannte Themen wie eine wirtschaftlich angemessene Vergütung, Bürokratieabbau oder der Kampf gegen den Fachkräftemangel. Auf der anderen Seite gilt es, das Gesundheitswesen insgesamt im Blick zu behalten. Zukunftsfeste, patientengerechte Gesundheitsversorgung muss insgesamt gewährleistet werden. Dazu arbeitet der IFK in verschiedenen Bündnissen und Zusammenschlüssen, beispielsweise dem Spitzenverband der Heilmittelverbände, dem Bündnis Gesundheit oder dem Aktionsbündnis Patientenversorgung, aktiv mit.

Wesentliche Informationen konnte auch IFK-Geschäftsführer Dr. Björn Pfadenhauer präsentieren. Er analysierte für die Teilnehmer des Forums den Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung und gab eine Einschätzung, worauf sich die Branche in der nächsten Zeit einstellen kann. „Wir sind zuversichtlich, dass sich in dieser Legislaturperiode etwas bewegt“, meinte Pfadenhauer beispielsweise mit Blick auf die Reform des Berufsgesetzes, die auch in den aktuellen Koalitionsvertrag Einzug gefunden hat. „Wir konnten auch nach der Wahl schon mit vielen Politikern ins Gespräch kommen und adressieren bei diesen Treffen stetig die Themen, die unserer Branche auf dem Herzen liegen.“

Die IFK-Regionalforen sind für die Teilnehmer nicht nur eine gute Gelegenheit, sich über die berufspolitischen Themen zu informieren und diese in den Gesamtkontext der Gesundheitspolitik eingeordnet zu bekommen. Die IFK-Vertreter plaudern bei den Veranstaltungen auch gern aus dem Nähkästchen der Verbandsarbeit, erklären Hintergründe und geben Einblicke in die Prozesse, die hinter den Entwicklungen stecken. So erläuterte Repschläger bei der Veranstaltung in München am Beispiel einer Presseanfrage für ein Interview exemplarisch, wie die Referate der IFK-Geschäftsstelle zusammenarbeiten. 

Dies reicht von der Koordination solcher Anfragen im Gesamten durch das Referat Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, über die Zuarbeit von therapeutischen oder juristischen Informationen und Branchenstatistiken durch die Referate Kassenverhandlungen und Wirtschaft, Recht sowie Wissenschaft zur Vorbereitung für das Interview bis hin zur eigentlichen Durchführung durch die Vorstandsvorsitzende, die als Expertin angefragt wurde. Die klar definierten Zuständigkeiten, die eingespielte Zusammenarbeit der Mitarbeiter sowie die fachliche Expertise in den jeweiligen Bereichen ermöglichen dem IFK, die vielfältigen Themen der Verbandsarbeit zuverlässig und effizient zu bewältigen.  

Zusätzlich zum berufspolitischen Update konnten die Teilnehmer des Forums an einer Fortbildung teilnehmen. In diesem Jahr referierte die Sport- & Bewegungswissenschaftlerin Kristina Hatzinger über unterschiedliche Schwerpunkte und Ziele von funktionellem Training in den verschiedenen Lebensphasen. 
 

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