Physiotherapie bei Atemwegs- und Lungenerkrankungen

Beschwerden der Atemwege können unterschiedliche Ursachen haben. Viele können mit Physiotherapie wirkungsvoll behandelt werden.

Bei einer Asthmaerkrankung handelt es sich um eine chronische Entzündung der Atemwege, die zu einer anfallsartigen Verengung der Bronchien führt. Aus dem Griechischen abgeleitet bedeutet Asthma „keuchen“ oder „schweres Atmen“. Je nach Auslöser kann zwischen allergischem und nicht-allergischem Asthma unterschieden werden. Häufig tritt die Krankheit zum ersten Mal im Kinder- und Jugendalter auf.

Symptome

Zu den Symptomen von Asthma zählen eine anfallsartige Luftnot, Kurzatmigkeit bei Belastungen, pfeifende oder brummende Atmung, ein Engegefühl in der Brust und häufiges Husten. Eine geringfügig erschwerte Atmung kann sich unbehandelt zu einer ernsthaften Atemnot mit starken Einschränkungen im alltäglichen Leben steigern.

Ursachen

Allergisches Asthma

Allergisches Asthma tritt häufig in Kombination mit anderen allergischen Erkrankungen auf, kann aber auch genetisch veranlagt sein. Dabei lösen unterschiedliche Reize – zum Beispiel Pflanzenpollen, Tierhaare oder Hausstaubmilben – asthmatische Beschwerden bei Betroffenen aus.

Nicht-allergisches Asthma

Nicht-allergisches Asthma kann durch bakterielle oder virale Entzündungen der Atemwege ausgelöst werden. Zudem können bestimmte Medikamente sowie körperliche Anstrengungen oder psychische Belastungen asthmatische Beschwerden verursachen.

Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten

Physiotherapie kann helfen, die Beschwerden von Asthma zu lindern oder einer Verschlechterung vorzubeugen. Vor jeder physiotherapeutischen Behandlung findet eine Befundung/Diagnostik durch den Therapeuten statt. Auf dieser Grundlage wird die Therapie geplant. Dabei stehen beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Allgemeine Krankengymnastik, zum Beispiel zur Schulung von Atem- und Hustentechniken und Reduktion der Atemnot
  • Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät), zum Beispiel zur Kräftigung der Muskulatur und Verbesserung der alltagsbezogenen Belastbarkeit  

Die Bezeichnung „COPD“ kommt aus dem Englischen und bedeutet übersetzt chronisch obstruktive Lungenerkrankung. Chronische Entzündungen und dadurch zunehmende Verengungen der Atemwege gehen mit diesem Krankheitsbild einher. Diese Verengungen sind nicht heilbar. Entzündungen schädigen die Strukturen und schränken den Sauerstoffaustausch in der Lunge ein.

Symptome

COPD entwickelt sich schleichend über viele Jahre. Zu den Hauptsymptomen gehören Husten, vermehrter Auswurf beim Husten, Atemgeräusche und Atemnot. Letztere kann bei fortgeschrittenem Stadium bereits im Ruhezustand auftreten. Die körperliche Belastbarkeit nimmt immer weiter ab, was zu einer reduzierten Fähigkeit führt, am alltäglichen Leben teilzunehmen.

Ursachen

Die Ursachen einer COPD sind vielfältig. Die Beschwerden werden durch dauerhafte Entzündungen der Atemwege hervorgerufen, die mit einer Anlagerung von Schleim einhergeht. Zusätzlich kann eine Überblähung der Lunge auftreten, bei der die Lungenbläschen, in denen der Sauerstoffaustausch stattfindet, zerstört werden. Daraus resultiert ein verringerter Sauerstoffaustausch in der Lunge, sodass der Körper nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff versorgt wird. Ursächlich für diese Prozesse kann eine dauerhafte Reizung der Lunge – zum Beispiel durch Staubbelastung am Arbeitsplatz oder Rauchen – sein.   

Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten

Physiotherapie kann helfen, die Beschwerden von COPD zu lindern. Vor jeder physiotherapeutischen Behandlung findet eine Befundung/Diagnostik durch den Therapeuten statt. Auf dieser Grundlage wird die Therapie geplant. Dabei stehen beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Allgemeine Krankengymnastik, zum Beispiel zur Schulung von Atem- und Hustentechniken, Erlernen von Strategien zur Reduktion der Atemnot sowie Anleitung zu atemerleichternden Körperstellungen
  • Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät), zum Beispiel zur Kräftigung der Muskulatur und Verbesserung der alltagsbezogenen Belastbarkeit  

Mukoviszidose ist eine angeborene Stoffwechselerkrankung, bei der aufgrund eines Gendefekts der Schleim, der normalerweise die Körperzellen bedeckt, zäher ist und so einige Organfunktionen einschränkt. Das betrifft sowohl die Lunge als auch die Bauchspeicheldrüse, Galle, Leber und den Darm. Bei der Lunge können die sogenannten Flimmerhärchen, die normalerweise Sekret abtransportieren, durch den zähen Schleim nicht mehr ausreichend arbeiten. Er wird nicht mehr ausreichend abtransportiert und behindert die Atmung. Die Symptome von Mukoviszidose treten häufig bereits im Kindesalter auf.

Symptome

Durch den Sekretstau in der Lunge kommt es zu chronischem Husten. Der zähe Schleim verhindert den Sauerstoffaustausch in der Lunge. Zusätzlich kommt es häufig zu Lungenentzündungen, da Erreger nicht abtransportiert werden können. Treten diese Entzündungen gehäuft auf, wird die Lunge langfristig geschädigt und in ihrer Funktion eingeschränkt. Atemnot und eine Sauerstoffunterversorgung sind die Folge. Andere Organe sind im Transport der Sekrete ebenfalls eingeschränkt, was unter anderem zu Mangelernährung, Durchfällen oder Diabetes führen kann.

Ursachen

Ursächlich für Mukoviszidose ist ein Gendefekt, der rezessiv vererbt wird. Das heißt, dass Träger des Gens nicht unbedingt selbst von der Krankheit betroffen sein müssen. Nur, wenn beide Elternteile Träger dieses veränderten Gens sind und dieses weitergeben, kommt es bei einem Kind zu der Erkrankung.

Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten

Physiotherapie kann helfen, die Beschwerden von Mukoviszidose zu lindern und somit die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Vor jeder physiotherapeutischen Behandlung findet eine Befundung/Diagnostik durch den Physiotherapeuten statt. Auf dieser Grundlage wird die Therapie geplant. Dabei steht beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung:

  • Krankengymnastik (Atemtherapie) zur Behandlung von Mukoviszidose als Einzelbehandlung, zum Beispiel zur Verbesserung der Belüftung der Lunge durch gezielte Atemtechniken, Anleitung zu speziellen Körperlagen (so genannten Drainagelagerungen), die den Abtransport von Schleim fördern, sowie Erhaltung der Mobilität des Brustkorbs. Außerdem zählen hierzu die Schulung der Betroffenen und ihrer Angehörigen für Eigenmanagement und körperliche Aktivität sowie die Anleitung zu atemerleichternden Körperstellungen.

Bei der Lungenentzündung handelt es sich um eine akute oder chronische Entzündung des Lungengewebes, ausgelöst unter anderem durch Bakterien, Viren oder Fremdkörper in der Lunge.

Symptome

Symptome einer Lungenentzündung sind hohes Fieber und Schüttelfrost, Husten und Atemnot. Das Auftreten der akuten Symptome hängt von der Art der Infektion, der Ausprägung der Infektion und dem Allgemeinzustand des Patienten ab. Nach der akuten Phase können Symptome wie Husten und Atemnot noch lange anhalten und die Leistungsfähigkeit des Patienten einschränken.

Ursachen

Ursächlich für eine Lungenentzündung ist eine Infektion, die meist durch Bakterien ausgelöst wird. Das Risiko, sich mit einer Lungenentzündung zu infizieren, steigt, wenn Menschen – zum Beispiel nach Operationen oder aufgrund von Bettlägerigkeit – immobil sind und die Lunge wenig belüftet wird. Dieser Zustand sowie ein möglicherweise geschwächtes Immunsystem begünstigen die Ausbreitung einer Entzündung. Durch die Entzündung des Lungengewebes sammelt sich Flüssigkeit in der Lunge, wodurch der Sauerstoffaustausch gestört wird und die Patienten unter starkem Husten und Luftnot leiden.

Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten

Physiotherapie kann helfen, die Beschwerden und die Nachwirkungen einer Lungenentzündung zu lindern oder einer Verschlechterung vorzubeugen und somit die Lebensqualität der Betroffenen zu erhöhen. Vor jeder physiotherapeutischen Behandlung findet eine Befundung/Diagnostik durch den Physiotherapeuten statt. Auf dieser Grundlage wird die Therapie geplant. Dabei steht beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung:

  • Allgemeine Krankengymnastik, zum Beispiel zur Schulung von Atem- und Hustentechniken und Reduktion der Atemnot
  • Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät), zum Beispiel zur Kräftigung der Muskulatur und Verbesserung der alltagsbezogenen Belastbarkeit