Physiotherapie bei Funktionsstörungen der unteren Extremität

Als Erkrankungen und Verletzungen der unteren Extremitäten werden alle Beschwerden bezeichnet die mit Hüfte, Knie und Fußgelenken zu tun haben. Diese können unterschiedliche Ursachen haben, viele können allerdings mit Physiotherapie wirkungsvoll behandelt werden.

Bei einer Hüftarthrose handelt es sich um eine Verschleißerscheinung. Dabei wird die schützende Knorpelschicht der Knochen dünner, sodass der Druck auf die Knochen wächst, die Beweglichkeit abnimmt und Schmerzen vor allem in Hüft- und Leistenbereich entstehen.

Symptome

Bewegungseinschränkungen und Schmerzen durch eine Hüftarthrose entstehen zunächst schleichend, über mehrere Monate oder Jahre. Die Schmerzen treten häufig in Hüfte, Gesäß, Leiste oder Oberschenkel auf und können auch zum Knie ausstrahlen. Insbesondere nach längeren Ruhephasen oder nach dem Aufstehen fühlt sich das Hüftgelenk steif an und benötigt einige Zeit, bis es gut bewegt werden kann. Treten Schmerzen auch nachts oder in Ruhe auf, ist die Arthrose meist schon fortgeschritten. Dann ist auch die Beweglichkeit stärker eingeschränkt, sodass z. B. das Strümpfe und Schuhe anziehen schwerfällt.

Ursachen

Ursächlich für eine Hüftarthrose können angeborene Hüfterkrankungen oder Fehlstellungen, entzündliche Gelenkerkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder frühere Hüftverletzungen, zum Beispiel Knochenbrüche im Bereich des Hüftgelenks, sein. Aber auch schwere körperliche Arbeit (zum Beispiel Arbeiten, die mit dem Heben und Tragen schwerer Lasten verbunden sind), Dauerbelastung durch intensives Training, bei Sportarten mit starken Stoßbelastungen, oder familiäre Veranlagung können eine Hüftarthrose begünstigen.


Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten

Vor jeder Behandlung findet eine physiotherapeutische Befundung/Diagnostik durch den behandelnden Physiotherapeuten statt, auf deren Grundlage die Therapie geplant wird. Eine Hüftarthrose ist nicht heilbar, es gibt aber Möglichkeiten, die Symptome zu lindern. Dazu zählen beispielsweise:

  • Krankengymnastik, zum Beispiel zur Mobilisation des Hüftgelenks oder mit Übungen zur Stärkung der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur, ggf. auch im Bewegungsbad
  • Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät), zum Beispiel zur Kräftigung der Muskulatur
  • Manuelle Therapie, zum Beispiel Muskel- und Gelenktechniken
  • Reha-Sport, Funktionstraining (Gruppentraining unter Anleitung)
  • Ultraschalltherapie, Kältetherapie oder Elektrotherapie

Wichtig: Trotz Schmerzen ist es wichtig, aktiv zu bleiben, denn die Gelenke brauchen Be- und Entlastung. Physiotherapeuten können Möglichkeiten im Umgang mit der Arthrose, individuell an den Patienten angepasst, vermitteln.

Hüft-Totalendoprothese

Eine Hüft-Totalendoprothese ist das Einsetzen eines neuen Hüftgelenks. Dies ist häufig bei einer vorangeschrittenen Hüftarthrose notwendig, wenn konservative Maßnahmen, Schmerzmittel und Physiotherapie nicht mehr ausreichen.

Behandlung nach einem Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks

Nach dem Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks muss der Patient lernen, dieses zu bewegen und zu belasten. Dabei kann Physiotherapie wirksame Hilfe leisten. Schon im Krankenhaus wird nach der Operation damit begonnen, den Patienten beim Aufstehen zu unterstützen. Hier findet auch die erste Gangschule durch einen Physiotherapeuten statt. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus folgt in der Regel ein Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik. Es besteht auch die Möglichkeit einer ambulanten Rehabilitation. Physiotherapeuten leiten hier unter anderem Übungen zur Kräftigung der Beinmuskulatur an und erklären das richtige Verhalten im Alltag (z. B. Treppe steigen, Positionswechsel). Dabei stehen beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Krankengymnastik, zum Beispiel mit Übungen zur Stärkung der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur und zur Gangschule, ggf. auch im Bewegungsbad
  • Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät), zum Beispiel zur Kräftigung der Muskulatur
  • Manuelle Lymphdrainage
  • Reha-Sport, Funktionstraining (Gruppentraining unter Anleitung)

 

Bei einer Kniearthrose wird die schützende Knorpelschicht der Knochen dünner und der Druck auf die Knochen wächst. Dadurch nimmt die Beweglichkeit ab und es entstehen Knieschmerzen.

Symptome

Zunächst treten Knieschmerzen hauptsächlich bei Belastung auf – erst schleichend, später können sie an Intensität zunehmen und auch in Ruhe auftreten. Vor allem der sogenannte Anlaufschmerz (z. B. beim Aufstehen und Loslaufen) oder Schmerzen, wenn das Knie in einer gebeugten Position verweilt (z. B. beim Sitzen), sind typische Symptome einer Kniearthrose. Dazu kommen ein Steifigkeitsgefühl und Bewegungseinschränkungen sowie teilweise ein Gefühl von Instabilität. Je nachdem ob das Knie an der Innen- oder Außenseite betroffen ist, schmerzen diese Bereiche besonders stark. Das Knie kann zudem anschwellen und sich warm anfühlen.

Ursachen

Unterschiedlich lange Beine oder angeborene Fehlstellungen des Knies (X- und O-Beine), entzündliche Gelenkerkrankungen wie rheumatoide Arthritis oder Verletzungen des Kniegelenks (zum Beispiel als Spätfolge nach einem Meniskusschaden, einem Riss des vorderen Kreuzbands oder einem Knochenbruch) können Ursachen für eine Kniearthrose sein. Außerdem können Dauerbelastung durch intensives Training, zum Beispiel bei Stop-and-go-Sportarten, starkes Übergewicht oder eine familiäre Veranlagung zu einer Kniearthrose führen.

Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten

Vor jeder Behandlung finden eine physiotherapeutische Befundung und Diagnostik durch den behandelnden Physiotherapeuten statt, auf deren Grundlage die Therapie geplant wird. Eine Kniearthrose ist nicht heilbar, es gibt aber Möglichkeiten, die Symptome zu lindern. Dazu zählen beispielsweise:

  • Physiotherapie mit Übungen, zum Beispiel zur Stärkung der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur, ggf. auch im Bewegungsbad
  • Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät), zum Beispiel zur Kräftigung der Muskulatur
  • Manuelle Therapie, zum Beispiel Muskel- und Gelenktechniken
  • Reha-Sport, Funktionstraining (Gruppentraining unter Anleitung)
  • Ultraschalltherapie, Kältetherapie oder Elektrotherapie

Wichtig: Trotz Schmerzen aktiv bleiben, denn die Gelenke brauchen Be- und Entlastung. Physiotherapeuten können Möglichkeiten im Umgang mit der Arthrose, individuell am Patienten angepasst, vermitteln.

Knie-Endoprothese

Eine vorangeschrittenen Kniearthrose ist der Hauptgrund für den Einsatz eines künstlichen Kniegelenkes (Knie-Totalendoprothese), wenn konservative Maßnahmen, Schmerzmittel und Physiotherapie nicht mehr ausreichen, um die Schmerzen für die Betroffenen zu lindern.

Bei Knie-Endoprothesen wird zwischen einer Teilendoprothese und einer Totalendoprothese unterschieden. Bei einer Teilendoprothese wird nur eine Seite des Kniegelenks ersetzt, z. B. wenn die Arthrose nur die Innenseite betrifft. Bei einer Totalendoprothese wird sowohl Innen- als auch Außenseite ersetzt.

Behandlung nach einem Einsatz eines künstlichen Kniegelenks

Nach dem Einsetzen eines künstlichen Kniegelenks muss der Patient lernen, dieses zu bewegen und zu belasten. Dabei kann Physiotherapie wirksame Hilfe leisten. Schon im Krankenhaus wird nach der Operation damit begonnen, den Patienten beim Aufstehen zu unterstützen. Hier findet auch eine Gangschule durch einen Physiotherapeuten statt. Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus folgt in der Regel ein Aufenthalt in einer Rehabilitationsklinik oder eine ambulante Rehabilitation. Physiotherapeuten leiten hier Übungen zur Kräftigung der Beinmuskulatur und Kniebeweglichkeit an und erklären das richtige Verhalten im Alltag (z. B. Treppe steigen, Positionswechsel). Dabei stehen beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Krankengymnastik mit Übungen, zum Beispiel zur Stärkung der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur, ggf. auch im Bewegungsbad
  • Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät), zum Beispiel zur Kräftigung der Muskulatur
  • Vorsichtige Mobilisation des Kniegelenks
  • Manuelle Therapie, zum Beispiel Muskel- und Gelenktechniken
  • Manuelle Lymphdrainage
  • Reha-Sport, Funktionstraining (Gruppentraining unter Anleitung)

Bei einem Kreuzbandriss ist häufig das vordere der beiden Kreuzbänder betroffen. Neben dem Innen- und Außenband stabilisieren die Kreuzbänder das Kniegelenk.

Symptome

Bei einem Kreuzbandriss/-teilriss ist häufig ein Knackgeräusch zu hören. In der Folge wird das Knie dick und schmerzt bei Bewegungen. Patienten mit einem Kreuzbandriss können weiterhin gehen, das Knie fühlt sich allerdings oftmals instabil an. Neben dem Kreuzbandriss sind häufig auch der Meniskus oder die Bänder an der Verletzung beteiligt, indem diese teilweise oder vollständig reißen.

Ursachen

Eine Verdrehung des Kniegelenks durch spontanes Abbremsen und Änderung der Bewegungsrichtung oder auch ein Sturz auf das gebeugte, nach innen gerichtete Knie sowie Sportunfälle (zum Beispiel beim Fußball, Handball oder Skifahren) können ursächlich für einen Kreuzbandriss sein.

Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten

Vor jeder Behandlung finden eine physiotherapeutische Befundung und Diagnostik durch den behandelnden Physiotherapeuten statt, auf deren Grundlage die Therapie geplant wird. Folgende Behandlungsmöglichkeiten gibt es beispielsweise:

  • Krankengymnastik mit Übungen, zum Beispiel zur Stärkung der Beinmuskulatur, ggf. auch im Bewegungsbad
  • Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät), zum Beispiel zur Kräftigung der Muskulatur
  • Manuelle Therapie, zum Beispiel Muskel- und Gelenktechniken
  • Manuelle Lymphdrainage
  • Reha-Sport, Funktionstraining (Gruppentraining unter Anleitung)
  • Ultraschalltherapie, Kältetherapie oder Elektrotherapie

Wenn man mit dem Fuß umknickt, können die Bänder überdehnt werden oder reißen, der Fuß schwillt dann häufig stark an und schmerzt. Häufiger werden die Außenbänder, seltener die Innenbänder verletzt.

Symptome

Bei einer Bänderdehnung oder einem Bänderriss entsteht eine Schwellung rund um den Knöchel. Es kann außerdem ein Bluterguss am Gelenk entstehen. Die Dehnung oder der Riss führt außerdem zu Schmerzen beim Belasten oder Auftreten mit dem verletzten Fuß. Daneben kann es zu weiteren Funktionsstörungen kommen. Dabei fühlt sich der Fuß während des Laufens instabil an und kann teilweise nicht immer voll belastet werden.

Ursachen

Ursächlich für eine Bänderdehnung oder einen Bänderriss am Sprunggelenk kann zum Beispiel das Umknicken bei der Landung nach einem Sprung (vor allem bei Sportarten wie Handball, Basketball oder Volleyball) sein. Auch genetische Vorbelastung wie eine schwache Fußmuskulatur oder eine allgemeine Instabilität im Fuß können ein Umknicken des Fußes und damit eine Bänderdehnung bzw. einen Bänderriss am Sprunggelenk begünstigen.

Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten

Um die Schwellung zu lindern, sollte der Fuß nach der Verletzung nach der PECH Regel behandeln werden:
P= Pause
E= Eis (Kühlung)
C= Kompression (Druckverband)
H= Hochlagern

Vor jeder physiotherapeutischen Behandlung findet eine Befundung und Diagnostik durch den behandelnden Physiotherapeuten statt, auf deren Grundlage die Therapie geplant wird. Dabei stehen beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:

  • Krankengymnastik mit Übungen, zum Beispiel zur Stärkung der Fuß- und Beinmuskulatur
  • Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät), zum Beispiel zur Kräftigung der Muskulatur 
  • Manuelle Therapie, zum Beispiel Muskel- und Gelenktechniken
  • Manuelle Lymphdrainage
  • Reha-Sport, Funktionstraining (Gruppentraining unter Anleitung)
  • Ultraschalltherapie, Kältetherapie oder Elektrotherapie

Ein Hallux valgus, auch Ballenzeh genannt, ist eine Fehlstellung der Großzehe. Durch verkürztes Sehnengewebe verändert sich die Zugrichtung und die Großzehe neigt sich stärker in Richtung der anderen Zehen des Fußes. Gleichzeitig wird der untere Teil der Großzehe am Fußballen nach außen in Richtung des anderen Fußes gedrückt.  Dadurch kommt es zu einer Vorfußverbreitung.

Symptome

Neben Schmerzen an den Zehen, den Zehengrundgelenken und an der Unterseite des Mittelfußes sind Rötungen und Schwellungen erkennbare Symptome eines Hallux valgus. Außerdem nimmt die Beweglichkeit ab. Taubheitsgefühle durch Schädigungen der Nerven sind ebenfalls möglich. Insbesondere enge oder hohe Schuhe verstärken die Symptome.

Ursachen

Eine verkürzte Achillessehne und Wadenmuskulatur, ein schwaches Bindegewebe und Gelenkerkrankungen wie rheumatoide Arthritis in Verbindung mit anderen Fußfehlstellungen können ursächlich für einen Hallux valgus sein. Auch eine familiäre Veranlagung sowie das Tragen enger und spitz zulaufender Schuhe mit hohem Absatz können diese Fehlstellung begünstigen.

Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten

Vor jeder Behandlung finden eine physiotherapeutische Befundung und Diagnostik durch den behandelnden Physiotherapeuten statt, auf deren Grundlage die Therapie geplant wird. Folgende Behandlungsmöglichkeiten gibt es beispielsweise:

  • Krankengymnastik mit Übungen, zum Beispiel zur Stärkung der Fuß- und Beinmuskulatur
  • Manuelle Therapie, zum Beispiel Muskel- und Gelenktechniken