Als neurologische Funktionsstörungen werden Beschwerden bezeichnet, die das Nervensystem betreffen. Diese können unterschiedliche Ursachen haben. Viele werden mit Physio-
therapie wirkungsvoll behandelt.
Ein Schlaganfall, medizinisch Apoplex, ist eine plötzliche Durchblutungsstörung in einem Teil des Gehirns.
Symptome
Ein Schlaganfall kann sich durch unterschiedliche Symptome bemerkbar machen, die aber nicht bei jedem Patienten auftreten müssen. Dazu zählen plötzlich eintretende Lähmungserscheinungen einer Körperseite mit Taubheitsgefühl und Bewegungseinschränkungen, ein herabhängender Mundwinkel, Sprachstörungen und Sprachverständnisstörungen. Auch starke Kopfschmerzen, Gangunsicherheiten und Sehstörungen können Symptome eines Schlaganfalls sein.
Die Symptome sind bei Frauen und Männern teilweise unterschiedlich. So kann ein Schlaganfall bei Frauen mit Kopf- und Gliederschmerzen, Übelkeit und Verwirrtheit beginnen. Diese Symptome sind bei Männern untypisch für einen Schlaganfall. Bei Anzeichen eines Schlaganfalls sollte sofort ein Notarzt gerufen werden.
Ursachen
Ein Schlaganfall wird häufig zum Beispiel durch ein Blutgerinnsel ausgelöst, welches ein Gefäß im Gehirn verstopft. Dadurch wird das Hirnareal nicht mehr mit Blut versorgt. Eine weitere Ursache können Blutungen ins Gehirn sein, wenn zum Beispiel ein Blutgefäß platzt. Bestimmte Risikofaktoren begünstigen einen Schlaganfall. Hierzu zählen beispielsweise Bluthochdruck oder Vorhofflimmern sowie genetische Faktoren. Rauchen, Übergewicht oder übermäßiger Alkoholkonsum erhöhen das Risiko ebenfalls. Außerdem gelten Bluthochdruck in der Schwangerschaft oder die Einnahme von hormonellen Verhütungsmitteln bei Frauen als Risikofaktoren für einen Schlaganfall.
Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten
Physiotherapie kommt nach einem Schlaganfall sowohl in der Akutversorgung als auch im Anschluss während der Rehabilitationsphase zum Einsatz. Sie kann helfen, die Beschwerden zu lindern oder zu beseitigen und somit die Lebensqualität des Betroffenen zu erhöhen. Vor jeder physiotherapeutischen Behandlung findet eine Befundung und Diagnostik durch den Therapeuten statt. Auf dieser Grundlage wird die Therapie geplant. Dabei stehen beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
Multiple Sklerose (MS) kommt aus dem Lateinischen (multiplex = vielfach, skleros = hart). Es handelt sich um eine chronische, entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, bei der an mehreren Stellen des Gehirns und/oder des Rückenmarks Entzündungen und nach dem Abheilen Verhärtungen auftreten. Wenn plötzlich mehrere Entzündungen mit körperlichen Symptomen entstehen, wird von einem Schub gesprochen. Dieser Schub kann innerhalb von Stunden oder Tagen entstehen und entwickelt sich nach einiger Zeit wieder zurück. Es kann nach einem Schub zu einer Rückkehr der normalen Körperfunktion kommen, jedoch ebenfalls zu einem Verbleib der Symptome.
Symptome
MS wird auch „die Krankheit mit tausend Gesichtern“ genannt, denn die Symptome dieser Erkrankung sind sehr vielfältig. Es können leichte Störungen der Muskelkraft und Koordination, aber auch schwere Lähmungen, Spastiken sowie Seh- und Sprachstörungen entstehen. Weitere Symptome können Schmerzen, Müdigkeit, eine Störung der Blasen- und Darmfunktion sowie Sensibilitätsstörungen oder Konzentrationsschwächen sein. Nicht jede an MS erkrankte Person muss einen schweren Verlauf aufweisen. Viele leben über Jahrzehnte ein normales Leben.
Ursachen
Die Ursachen für eine MS-Erkrankung sind bis heute wissenschaftlich nicht abschließend geklärt. Man geht von einer genetischen Veranlagung aus. Das heißt aber nicht, dass MS direkt vererbt wird. Die Erkrankung beginnt meist im frühen Erwachsenenalter.
Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung orientiert sich an dem individuellen Verlauf der Erkrankung. Physiotherapie kann helfen, die Beschwerden zu lindern und somit die Lebensqualität des Betroffenen zu erhöhen. Vor jeder physiotherapeutischen Behandlung findet eine Befundung und Diagnostik durch den Therapeuten statt. Auf dieser Grundlage wird die Therapie geplant. Dabei stehen beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
Bei Morbus Parkinson handelt es sich um eine Erkrankung des Gehirns, die häufig ältere Menschen betrifft und die Bewegungsfähigkeit einschränkt. Es kommt dabei zu einer Schädigung von Nervenzellen im Gehirn, die den Botenstoff Dopamin produzieren. Dopamin ist für die Weiterleitung elektrischer Impulse vom Gehirn über die Nerven zu den Muskeln und somit für die Bewegungskontrolle verantwortlich. Kommt es zu einer Schädigung dieser Zellen, fällt es Betroffenen schwer, Bewegungen koordiniert durchzuführen, was wiederum zu Gleichgewichtsstörungen führt und die Gefahr von Stürzen erhöht.
Symptome
Die Symptome sind sehr vielfältig. Am häufigsten treten zum Beispiel die drei Symptome Tremor, Rigor und Akinese auf. Ein Tremor ist ein Zittern in Ruhe, insbesondere der Hände, welches sich mit Bewegung bessert. Hierdurch fällt es vielen Betroffenen schwer, einen Stift zu halten und zu schreiben. Die Muskelsteife (Rigor) betrifft vor allem Arme, Beine und Halswirbelsäule, sodass sich diese Gliedmaßen auch mit fremder Hilfe nur sehr schwer bewegen lassen. Unter Akinese wird eine Bewegungsarmut verstanden. Typische Merkmale sind ein zögerlicher, langsamer Gang mit kurzen, kleinen Schritten. Betroffene haben Schwierigkeiten, eine Bewegung zu beginnen. Feinmotorische Tätigkeiten, wie sich die Schuhe zuzubinden werden für diese Patienten immer schwieriger. Außerdem nimmt die Mimik ab, sodass das Gesicht maskenartig wirkt. Gleichzeitig wird die Aussprache leise und monoton.
Ursachen
Die Ursachen für eine Parkinson-Erkrankung sind bis heute wissenschaftlich nicht geklärt. Es wird eine genetische Veranlagung vermutet. Die Erkrankung beginnt meist erst nach dem 50. Lebensjahr.
Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten
Physiotherapie kann helfen, die Beschwerden zu lindern und somit die Lebensqualität des Betroffenen zu erhöhen. Vor jeder physiotherapeutischen Behandlung findet eine Befundung und Diagnostik durch den Therapeuten statt. Auf dieser Grundlage wird die Therapie geplant.
Dabei stehen beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
Eine Querschnittslähmung entsteht, wenn das Rückenmark teilweise oder komplett beschädigt wird. Im Rückenmark verlaufen die Nerven vom Gehirn aus zu allen Muskeln und Organen. Ist das Rückenmark verletzt, können unter anderem Muskelfunktionen oder die Sensibilität beeinträchtigt sein oder ganz ausfallen.
Symptome
Unterschieden wird bei einer Querschnittslähmung zwischen Paraplegie und Tetraplegie. Bei einer Paraplegie handelt es sich um eine Schädigung des Rückenmarks in Höhe der Brustwirbelsäule oder tiefer. Dabei sind beide Beine gelähmt, die Arme sind aber nicht betroffen. Bei einer Tetraplegie spricht man von einem Querschnitt, der in Höhe der Halswirbelsäule liegt. In diesem Fall sind sowohl der Rumpf als auch die Arme und Beine betroffen. Je nach Höhe des Querschnitts kann auch die Atmung eingeschränkt sein, sodass Patienten künstlich beatmet werden müssen. Das Ausmaß der Lähmung ist immer abhängig von dem Ausmaß der Rückenmarksschädigung. Neben Lähmungserscheinungen kann auch die Funktion von Blase und Darm beeinträchtigt sein.
Ursachen
Sport-, Arbeits- und Verkehrsunfälle sind die Hauptgründe für eine Verletzung des Rückenmarks. Zudem können Infektionen oder Tumore das Rückenmark schädigen. Bei einem sogenannten Offenen Rücken (Spina bifida) handelt es sich um eine angeborene Fehlentwicklung des Nervensystems bei Ungeborenen. Auch diese kann zu einer Querschnittslähmung führen.
Physiotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten
Physiotherapie kann helfen, die Beschwerden zu lindern und somit die Lebensqualität des Betroffenen zu erhöhen. Vor jeder physiotherapeutischen Behandlung findet eine Befundung und Diagnostik durch den Therapeuten statt. Auf dieser Grundlage wird die Therapie geplant. Dabei stehen beispielsweise folgende Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung:
- Krankengymnastische Behandlung/Krankengymnastik zur Behandlung von zentralen Bewegungsstörungen nach Bobath/PNF/Vojta, zum Beispiel zur Kräftigung der nicht geschädigten Muskulatur, Schulung im Umgang mit Hilfsmitteln, Anleitung von Bezugspersonen, Anleitung zu Aktivitäten des täglichen Lebens
- Gerätegestützte Krankengymnastik (KG-Gerät), zum Beispiel zur Kräftigung der Muskulatur