IFK-Wissenschaftspreisträger 2024 ausgezeichnet

Beim IFK-Tag der Wissenschaft an der Hochschule Osnabrück wurden am vergangenen Freitag bereits zum 20. Mal besonders herausragende Abschlussarbeiten von Bachelor- und Masterabsolventen der Physiotherapie geehrt. 

Masterarbeiten

Den Preis für die beste Masterarbeit erhielt Arne Vielitz von der Hochschule Osnabrück mit seiner Arbeit „The impact of a one-time neuroscience pain education in 7th-grade students – a non-randomized wait-list controlled trial“. Der Jury gefiel an dieser Einreichung besonders die strukturelle Aufarbeitung. „Die Arbeit bedient die Zielgruppe von Schüler*innen und bietet damit einen gesellschaftlich relevanten, innovativen, wissenschaftlichen Ansatz“, begründete Brigitte Heine-Goldammer, stellvertretende Vorstandsvorsitzende des IFK und Vorsitzende der Jury, die Auswahl. Die Jury betonte zudem, dass der Autor das Ziel der Arbeit auf gelungene Art und Weise erreiche. Mit der Arbeit werden die Auswirkungen einer einmaligen PNE bei Siebtklässler*innen untersucht. Die Analyse fand dabei nicht nur in der Gesamtstichprobe statt, sondern auch in Untergruppen nach Schulart und Schmerzart.  

Der Preis in Höhe von 3.000 Euro wurde von ORTHOSCOOT gesponsert. 

Den zweiten Platz in dieser Kategorie belegte Carla Maria Zander von der Hochschule für Gesundheit in Bochum mit ihrer Arbeit über die „Berufliche Weiterentwicklung im Berufseinstieg in der ambulanten physiotherapeutischen Praxis“. „Frau Zander hat ein Thema im Rahmen ihrer Abschlussarbeit bearbeitet, welches einen hohen klinischen Nutzen und seine hohe berufspolitische Relevanz aufweist. Mit den gewonnenen Erkenntnissen könnte diese Arbeit einen Beitrag gegen den Fachkräftemangel leisten“, so Heine-Goldammer. Die Jury beeindruckte die gewissenhafte und umfangreiche Auseinandersetzung mit der Thematik. Außerdem betonte sie den hohen Anspruch der Arbeit und honorierte besonders die anspruchsvolle Analyse sowie die angemessenen Schlussfolgerungen der Autorin. 

Der Preis in Höhe von 2.000 Euro wurde vom IFK gesponsert. 

Bachelorarbeiten – Klinisch/Experimentell

Thomas Öhrlein belegte den ersten Platz in der Kategorie „Bachelorarbeiten – Klinisch/Experimentell“. Der Absolvent der Alice Salomon Hochschule schrieb seine Bachelorarbeit zum Thema „Wahrnehmung und Beschreibung von Komplexität im therapeutischen Handeln bei  Physiotherapeut_innen“. „Herr Öhrlein bildet mit seiner qualitativen Inhaltsanalyse eine Basis für eine Neubeurteilung des physiotherapeutischen Handelns und eröffnet Möglichkeiten, eine fundierte theoretische Grundlage für die interprofessionelle Zusammenarbeit im Gesundheitswesen zu etablieren“, so Heine-Goldammer in der Jurybegründung. Die Jury lobte, dass Öhrlein das anspruchsvolle Grundlagenthema mit fachlicher Brillanz und Genauigkeit behandelte, sowohl in theoretischer als auch in empirischer Hinsicht. Besonders hervorgehoben wurde seine Untersuchung der Eignung der Komplexitätstheorie als Basis zur Bewältigung der Komplexität in der physiotherapeutischen Praxis. 

Den zweiten Preis in dieser Bachelor-Kategorie erhielt Noyan Erdem von der Fachhochschule des Mittelstands Bamberg. An seiner Arbeit „Einfluss einer dreiwöchigen stationären Rehabilitationsmaßnahme auf den Gesundheitsstatus von Covid-19-Patienten“ gefiel der Jury neben der Entwicklung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse besonders die kritische Reflexion von Inhalten und Ergebnissen und die Einordnung in aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse. „Herr Erdem hat sich in seiner Bachelorarbeit mit einem noch nahezu unerforschten Themengebiet des ‚Post-Covid-Syndroms‘ befasst und hat damit einen wichtigen Schritt zur evidenzbasierten Auseinandersetzung mit dieser Thematik geleistet“, resümierte die Juryvorsitzende. 

Die Preise dieser Kategorie Höhe von 2.000 und 1.500 Euro wurde von der Helmsauer Gruppe gesponsert. 

Bachelorarbeiten – Literatur/Konzept

Das Absolventenduo Ronja Soppa und Denis Smolarek von der Hochschule Osnabrück erhielt den ersten Preis in der Kategorie „Bachelorarbeiten –Literatur/Konzept“. Ihre Arbeit „Effects of exercise on brain plasticity, brain activity and endogenous pain-related substances in individuals with musculoskeletal pain: a systematic review“ beeindruckte die Jury durch ihren Umfang mit vielen eingeschlossen Studien. Positiv hervorgehoben wurden zudem die Durchführung der Metaanalysen und das Auseinandersetzen mit komplexen Hirn-Bildgebungsdaten. „Die Arbeit beschreibt präzise, welchen physiologischen Mechanismen die Effekte von Bewegungstherapie zugrunde liegen“, erläuterte Heine-Goldammer.

Mit seiner Arbeit „Zu Auswirkungen eines Gehtrainings mittels Exoskelett vs. konventionellem physiotherapeutischem Gehtraining auf die Gehfähigkeit von subakuten Schlaganfallpatienten“ erreichte Adrian Engelhardt von der Internationalen Berufsakademie Darmstadt den zweiten Platz in dieser Kategorie. „Herr Engelhardt greift mit seiner Arbeit eine Thematik auf, die eine hohe Prävalenz hat. Demnach sollten bei Schlaganfällen mit einhergehenden Gangstörungen der Betroffenen neue, innovative Wege in der Schlaganfalltherapie evaluiert werden“, so Heine-Goldammer in der Jurybegründung. „Im Zuge des technologischen Fortschritts bieten Exoskelette ein spannendes Forschungsfeld zur Gangrehabilitation. Zu diesem Thema wird die Evidenz von Jahr zu Jahr neu aufgearbeitet, demnach gibt es eine breite Studienlage.“ Die Bearbeitung des Themas und die Aufbereitung der Informationen erfolgte aus Sicht der Jury mit einer äußerst adäquaten, anspruchsvollen Methode und einer guten Umsetzung.

Die Preise dieser Kategorie in Höhe von 2.000 und 1.500 Euro wurden von der opta data Gruppe gesponsert. 

Posterpreise

Zusätzlich zu den von der Jury ausgewählten Preisträgern werden jedes Jahr für die Poster aller Bewerber zwei Posterpreise vergeben. Die Abstimmung findet am Tag der Wissenschaft statt und Jury sind dabei die Teilnehmer vor Ort. 

Den Posterpreis für die Kategorie „Bachelorarbeit“ erhielt Melissa Knoll von der Hochschule Osnabrück für das Poster zu ihrer Arbeit „Identifizierung differentialdiagnostisch relevanter Kasuistiken der oberen Extremität in der internationalen Literatur: ein Scoping Review“. 

Für das Poster seiner Arbeit zum Thema „Selbstwahrnehmung der Physiotherapie im Hinblick auf die Förderung der bewegungsbezogenen Gesundheitskompetenz der Gesellschaft“ erhielt Marcel Wojtynek von der Hochschule für Gesundheit in Bochum den Posterpreis in der Kategorie „Masterarbeit“. 

Die Preise dieser Kategorie in Form eines Büchergutscheins im Wert von 300 Euro sowie eines Jahresabos der Zeitschrift „physioscience“ wurden vom Thieme Verlag gesponsert. 

Der IFK gratuliert allen Preisträgern herzlich! 

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