IFK-Forum 2023 in Hamburg

Den Auftakt für die Reihe der IFK-Regionalforen machte Mitte Mai das Forum Nord in Hamburg. Rund 80 IFK-Mitglieder und Interessierte nahmen an der Veranstaltung teil, bei der IFK-Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger und Geschäftsführer Dr. Björn Pfadenhauer traditionell über berufspolitisch wichtige Themen des vergangenen Jahres berichten und einen Ausblick auf die Herausforderungen und Pläne der kommenden Monate geben.

Zu Beginn des Forums fand die Fortbildung „Update: Physiotherapie in der Neurologie“ von Prof. Dr. Bernhard Elsner statt. Danach begann Pfadenhauer seinen Vortrag mit einem Ausblick auf die nächsten vier Jahre. Die Mitgliedschaft hatte im März die IFK-Strategie 2027 beschlossen, die die Verbandsziele für die nächsten Jahre aufzeigt. „Wir benötigen Rahmenbedingungen, die so gestaltet sind, dass es Physiotherapeuten und ihren Angestellten Freude macht, in der Praxis zu arbeiten“, sagte er. Ein Schritt in diese Richtung ist die Reform des Berufsgesetzes, für die sich der IFK einsetzt. Weitere Ziele der Strategie sind der Ausbau der interprofessionellen Zusammenarbeit mit anderen Heilmittelerbringern im Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) sowie die Themen Nachhaltigkeit und Digitalisierung (einen Artikel über die Inhalte der Strategie 2027 finden Sie in der Mai-Ausgabe 2023 der „physiotherapie“).

Im zweiten Block des Vortrags nahmen Repschläger und Pfadenhauer die Verhandlungen mit dem GKV-Spitzenverband in den Blick: Vergütung, Blankoverordnung und Weiterbildung standen und stehen auf dem Programm. Die Vergütungsverhandlungen wurden im letzten Jahr kurz vor Weihnachten erneut mit einem Schiedsspruch abgeschlossen. Der Vorsitzende der Schiedsstelle habe dabei erstmals nicht einen zurückliegenden Zeitraum bewertet, sondern die zukünftige Kostenentwicklung in den Blick genommen, erklärte Pfadenhauer. In der nächsten Verhandlungsrunde muss dann eine Prognose für 2024 erfolgen. Das Ziel des IFK sei weiterhin, eine angemessene Vergütung für die selbstständigen Physiotherapeuten zu erzielen.

Repschläger sprach im Anschluss über das Thema Fachkräftemangel. Ein kleiner Lichtblick in der Ferne sei, dass die Schülerzahlen seit 2017 kontinuierlich ansteigen. „Aber diese Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen, weil diese Zahlen nicht widerspiegeln, wie viele Schüler die Ausbildung tatsächlich bis zum Ende absolvieren“, mahnte Repschläger.

Repschläger kam auch auf die Reform des Berufsgesetzes zu sprechen. Sie erinnerte noch einmal daran, dass Bundesgesundheitsminister Prof. Dr. Karl Lauterbach beim SHV-TherapieGipfel im letzten Jahr die Akademisierung für die Physiotherapieausbildung angekündigt hatte. Der Spitzenverband der Heilmittelverbände setze sich für die vollständige Akademisierung der Ausbildung in der Physiotherapie ein. Wie genau das Berufsgesetz aussehen wird und ob die vollständige Akademisierung dabei umgesetzt werden kann, steht derzeit aber noch nicht fest. Repschläger ist als Expertin des Landes Nordrhein-Westfalen in das Bund-Länder-Begleitgremium zur Reform der Berufe in der Physiotherapie des Bundesgesundheitsministeriums berufen worden.

Den zweiten Vortrag hielt in diesem Jahr Dr. Michael Heinen als Geschäftsführer des Instituts für Qualitätssicherung in der Heilmittelversorgung (IQH). Er erläuterte zuerst, was Qualitätssicherung ist und wo die Vorteile eines Qualitätsmanagementsystems liegen. „Mit vielem davon beschäftigen Sie sicherlich bereits in Ihrer Praxis: Datenschutz, Arbeitssicherheit, Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit“, sagte Heinen. Der Fachkräftemangel, volle Terminkalender und viel Bürokratie würden den Praxisalltag allerdings zusätzlich erschweren, so der IQH-Geschäftsführer. Ein Qualitätsmanagementsystem kann helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen und die Qualität der Arbeit und Behandlung für Praxisinhaber, Angestellte wie Patienten spürbar zu verbessern.

Im Anschluss an die Vorträge hatten die Teilnehmenden wie üblich die Möglichkeit über das Gehörte zu diskutieren. Auch beim anschließenden Get Together fand ein reger Austausch untereinander sowie mit den Verbandsvertretern statt.

Hier finden Sie Impressionen des Forums. 

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