Die Osteopathie-Fortbildung baut auf dem gemeinsamen Curriculum zur Weiterbildung Osteopathie der ZOP in Anlehnung an die WHO-Standards zur Osteopathie auf. Sie greift die bereits vorhandenen fachlichen Kompetenzen eines Physiotherapeuten auf und erweitert diese sinnvoll und zukunftsorientiert.Als Zugangsvoraussetzung benötigen Sie lediglich Ihren physiotherapeutischen Abschluss. Während der Fortbildung haben Sie dann die Möglichkeit, das Zertifikat zur Manuellen Therapie sowie das Zertifikat in KGG, selbstverständlich gemäß den Richtlinien der gemeinsamen Rahmenempfehlungen, zu absolvieren.
Wenn Sie bereits über diese Zertifikate verfügen, reduziert sich Ihr zu absolvierendes Weiterbildungspensum um 260 UE für die MT und 40 UE für KGG. Damit verbleiben nur noch 700 zu absolvierende Unterrichtseinheiten. Die Fortbildung umfasst insgesamt 1.000 UE und schließt mit einer Abschlussprüfung ab. Bereits nach 660 UE bescheinigen wir ihnen einen Abschluss Grundkurs Osteopathie.
Der Einstieg in die Fortbildung kann nach Absolvierung eines E0-Kurses (online) über das Modul MT, P, V oder C gewählt werden. Die Fortbildung wird in Anlehnung an die WHO-Standards Osteopathie durchgeführt. Die Fortbildung besteht aus 6 Modulen, die themenorientiert angeboten werden. Dabei kann, unter Berücksichtigung fachlicher Notwendigkeiten, zwischen und innerhalb der Module gewechselt werden. Bereits absolvierte Fortbildungseinheiten können nach Vorlage aussagefähiger Unterlagen und einer entsprechenden Prüfung anerkannt werden.
Ziel ist es, Ihnen den menschlichen Organismus als ein regulatorisch funktionierendes Netzwerk verständlich und im Sinne des Wortes, „begreifbar“ zu machen. Damit ist die Stimulierung der Selbstheilungskräfte nicht dem Zufall überlassen, sie liegt in Ihren Händen! Wie ein roter Faden zieht sich unser „osteopathischer Spirit“ durch die Fortbildung. Als verlässliche Reiz-Effektreaktionen, im Sinne humankybernetischer Prozesse, geprägt von der Überzeugung, dass unser Organismus von einer psycho-vegetativ-somatischen Achse durchzogen ist, über die alle Wirkungskreisläufe ablaufen.
Inhalt:
- Vier- bis fünfjährige Ausbildungszeit für die 1.000 Stunden umfassende Fortbildung
- nach 660 Stunden Abschluss Grundkurs Osteopathie
- Mit MT-Zertifikat verkürzt sich die Ausbildungszeit auf drei Jahre
- Intelligente, zeitsparende Verknüpfung der Themenbereiche
- Besprechung aller gesundheitsrelevanter Themenbereiche (Ernährung, Hormonsystem, Psyche, Pharmakologie, Kommunikation, etc.)
- Klare Beschreibung der rechtlichen Rahmenbedingungen
- Wissenschaftlich orientiertes Lernen
- Umfangreiche Unterrichtsunterlagen
- Digitales Klassenzimmer
- E-Book Grifftechniken (im Aufbau)
Teilnahmevoraussetzung:
Staatliche Anerkennung als Physiotherapeut.
Erläuterung:
Einführung Osteopathie - online:EO:
Im Kurs werden die grundlegenden Verbindungen der Viszeralen, der Parietalen, der Craniosacralen und der Manuellen Therapie in der Osteopathie aufgezeigt. Die funktionellen Abhängigkeiten im Körper werden mit den neurophysiologischen, kybernetischen und biomechanischen Grundlagen vertieft. Die Aktivierung der Selbstheilungskräfte wird an Beispielen und Techniken erklärt und zeigt auf wie der Therapeut mit seinen Händen dies unterstützen kann.
Modul MT (Manuelle Therapie s. Kursangebote unter Manualtherapeutische Konzepte)
Modul P (Parietale Osteopathie)
P 1 bis 4:
Strain- and Counterstrain, Myofasziale Dysfunktionsketten, Listening, Ten Steps, FDM, Faszien n. Paoletti und Schleipp, Funktionelle Techniken n. Johnston, Technik n. Schiowitz, Applied Kinesiology, Kommunikation, Psychologie, Bildgebende Untersuchungsverfahren.
Modul C (Craniosacrale Osteopathie)
C 1 bis 4:Embryologie, funktionelle Anatomie des Schädels und ZNS, vertebrocraniale Fasziensystem, Suturen, primär respiratorischer Mechanismus (PRM), SBS-Spannungsmuster,
Stillpointinduktion, Selektive Palpation und Untersuchung der Schädelknochen, Sinusvenosus Technik, CV IV Technik, subokzipitales Release, Craniomandibuläre Dysfunktionen, TMG, Hyoid, Tentorium Release, Pharmakologie.
Modul V (Viszerale Osteopathie)
V 1 bis 4:Vizerofasziale Ketten, Halsorgane, Thoraxorgane, Mediastinum, Diaphragma Abdomen, Beckenboden, Beckenorgane, Neurolymphatische und neurovasculäre Therapie, Immun- und Hormonsystem.
Modul SO (Strukturelle Osteopathie)
SO 1 bis 4:Triggermanipulation, AMP-Arthromuskuläre Programmierung, Manipulation, Release Techniken, NMT-Neuromuskuläre Techniken, MET-Muscle energy, Craniomanipulation,
Neurodynamik der Hirnnerven, Differenzialdiagnostik, Safety Tests, Instabilitätsmanagement, Stabilisationstraining
GK 2:
Automobilisation, Autostabilisation Muskuläre Beeinflussung der Arthrokinematik im Sinne der Automobilisation und Autostabilisation aller Extremitätengelenke und der Wirbelsäule, Durchführungsbestimmungen, Trainingsplanung, Gruppenaufbau, Koordination, Ausdauer, Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit, Belastungsnormativa, Trainingsprinzipien, segmentale und artikuläre Trainingswirkung
Modul IK (Integrationskurse)
IK 1 bis 6:
Osteopathische Syndrome und chronischer Schmerz, Dorsolumbosacrales Syndrom, dorsolaterales scapuläres Syndrom, Syndrom der oberen Thoraxapertur, Orbitotemporales Syndrom, Orofaziales Syndrom, Viszerothorakales Syndrom, Thorakoabdominales Syndrom, Lumbopelvines Syndrom, vegetativ-dominante Dysregulationspathologien,
Casuistik, Rescue Maßnahmen, Berufsrecht, Ernährung, Forschung und Ethik, Pädiatrie, Fallbesprechungen/Präparate und Anatomie.
Präp: Anatomie am Präparat
Im Rahmen der Fortbildung führen Im Rahmen der Fortbildung führen differenzierte anatomische Studien zur Verbesserung der dreidimensionalen anatomischen Kenntnisse und deren funktionelle Zusammenhänge. Zu den wichtigsten Inhalten zählen das muskuloskelettale System, das innere Organsystem, der fasziale abdominale und thorakale Halteapparat, das Mediastinum, Diaphragmen, der Schluckapparat sowie das Cranium einschließlich des craniomandibulären Bereichs. Außerdem sind das Blutgefäßsystem, das Lymphsystem sowie das Nervensystem Gegenstand der Fortbildung.
Folgende Kurse sind Bestandteile der genannten Module der Osteopathie
BBUP: Bildgebende Untersuchungsverfahren
In diesem Kurs wird die Anatomie, Pathologie und die funktionelle Bedeutung von MRT-, CT-, Röntgenbildern und anderer bildgebender Verfahren erläutert. Eine standardisierte Inspektion und Interpretation der Bilder soll dazu befähigen, Abweichungen von der Norm, insbesondere Kontraindikationen, zu erkennen und ggf. von Artefakten abzugrenzen.
Sie erhalten einen Einblick in die gebräuchlichsten Medikamente und deren Wirkungen und Nebenwirkungen. Viele unserer Patienten nehmen Medikamente, die auch auf osteopathische Therapieinterventionen Einflüsse ausüben. Es ist daher nötig, ein Grundverständnis für die Wechselwirkungen der medikamentösen und osteopathischen Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln. Systematisch, übersichtlich und begleitet von labortechnischen Parametern werden die verschiedenen Medikamentengruppen besprochen.
Unsere Ernährung liefert uns alles was wir für ein gesundes Leben benötigen. Tut sie das heute wirklich noch? Das Seminar beleuchtet die heutigen Probleme und was unser Organismus wirklich benötigt. Physiologische Wechselwirkungen zwischen osteopathischen Interventionen und einseitiger Ernährung sollen beleuchtet werden.
Positive Therapieergebnisse sind nur auf der Basis einer ausgewogenen psychoimmunologischen Funktion des Organismus zu erreichen. Das Seminar soll die Funktionsweisen dieser Systeme, dessen Einwirkungen auf das osteopathische Konzept und Wechselwirkungen beleuchten. Eine wichtige Rolle hierbei spielt das Hormonsystem. Viele externe Einflüsse können unsere Hormonbalance nachhaltig stören und zu somatischen Dysfunktionen führen.
PKo: Kommunikation, Anamnese, Psychologie
In der Fortbildung werden die Grundlagen der Kommunikation und des Johari-Fensters sowie das 4-Ebenen-Modell nach Schulz von Thun thematisiert. Weitere Inhalte stellen Rapport/Joining mit dem Patienten, Empathievermögen, situative, personelle und berufliche Kompetenz sowie verbale und nonverbale Kommunikation dar. Besondere Praxisrelevanz
haben außerdem die Themen Reflexionsvermögen, Konfliktfähigkeit und Umgang mit Stresssituationen
Somatische, neurologische und viszerale Entwicklungs- und Reifungsprozesse, spezielle somatische Dysfunktionen im Kleinkind-, Kindes- und juvenilen Alter, differenzialdiagnostische Abklärung, fachärztliche Interventionsmöglichkeiten, spezielle, altersgemäße Untersuchungs- und Behandlungsstrategien, Beratung der Eltern zur Pathogenese und Salutogenese.
Berufsrecht Physiotherapie, Arzt und Heilpraktiker, heutiger Stand der gesetzlichen Rahmenbedingungen in der Ausübung der Osteopathie und Manuellen Therapie/Medizin. Osteopathische Arbeit mit und ohne ärztliche Verordnung. Notwendigkeiten zur Abwehr haftungsrechtlicher Probleme.
Wissenschaftliches Denken und Arbeiten in der Physiotherapie und Manuellen Medizin/Osteopathie ist von großer Wichtigkeit. Jeder Praktiker erwirbt sich über dieses Seminar ein Grundrüstzeug zur Erstellung wissenschaftlich nachvollziehbarer Strategien in der Untersuchung und Behandlung. Ebenso wird das Lesen und Bewerten von Studien besprochen. Darüber hinaus wird die Erstellung eines Fallberichts vorgestellt und geübt. Bei jeder Arbeit am Menschen, wie auch der Erstellung einer Studie, spielen ethische Aspekte eine große Rolle. Nicht alles was untersuchungswürdig und interessant wäre, ist moralisch auch möglich. Diese Faktoren und die vertretbare Herangehensweise an ein Projekt werden verständlich und umsetzbar vermittelt. Zudem werden ethische Aspekte in der praktischen Tätigkeit reflektiert.
Die Abschlussprüfung erfolgt entsprechend der IFK-Osteopathie-Prüfungsordnung und umfasst einen Fallbericht, einen schriftlichen, einen praktischen und einen mündlichen Prüfungsteil mit themenübergreifendem Fachgespräch auf der Grundlage des Fallberichts. Nach bestandener Prüfung erhalten Sie eine Urkunde „Osteopathie“.
Die Kursreihe ist nach Absolvierung des Kurses Einführung in die Osteopathie (E0) bzw. Anerkennung einer weiterführenden MT-Fortbildung nach Themenbereichen variabel. Parallel zur Absolvierung der MT-Kurse können die Module P, C und V absolviert werden. Für diese gilt, dass jeweils mit P1, C1, V1 begonnen wird – die weitere Reihenfolge ist variabel. Nach Absolvierung der MT-Kurse und der P, V und C-Kurse, nach 660 Unterrichtseinheiten, bescheinigen wir Ihnen einen Abschluss „Grundkurs“ Osteopathie. Die Kurse zur Strukturellen Osteopathie (SO1 bis SO4) können zeitgleich mit den Integrationskursen (IK1 bis IK6) absolviert werden. Der Präparationskurs kann jederzeit absolviert werden, ebenso der GK1 und GK2 zur Automobilisation. Alle Kurse sind Voraussetzung, um nach 1.000 Stunden die Prüfung Osteopathie ablegen zu können.