Fachkräftesicherung ist BFB-Jahresschwerpunkt 2023
Im Vorfeld der BFB-Fachkräftekonferenz am 7. Juni 2023 erklärte Friedemann Schmidt, Präsident des Bundesverbands der Freien Berufe, der Trend des Fachkräftemangels dürfe sich nicht weiter verschärfen: „Nach unveröffentlichten Vorabergebnissen unserer halbjährlichen repräsentativen Konjunkturumfrage unter mehr als 1.500 Freiberuflerinnen und Freiberuflern geht fast jede, jeder fünfte Befragte davon aus, binnen der kommenden beiden Jahre weniger Mitarbeitende zu haben als derzeit. Und das, obwohl diese händeringend gebraucht werden.“ Die Fachkräftesicherung sei nicht nur existenziell für die freien Berufe, sondern auch für unsere Gesellschaft und unseren Standort, erläuterte Schmidt in einer Pressemeldung weiter. „Denn fehlen in den freiberuflichen Feldern Mitarbeitende, dann fehlt nicht nur ein Produkt im Regal, sondern eine unverzichtbare Dienstleistung. Können diese nicht erbracht werden, droht ein Dominoeffekt, der sich auch negativ auf andere Branchen auswirkt.“
Auch Ute Repschläger, IFK-Vorstandsvorsitzende, kennt das Problem des Fachkräftemangels. „In der Physiotherapie ist der Fachkräftemangel schon seit Jahren eine große Herausforderung. Als Heilmittelerbringer wird unsere Kompetenz und Arbeitskraft immer mehr gefordert, während gleichzeitig immer weniger Nachwuchsphysiotherapeuten auf den Arbeitsmarkt kommen“, erklärt sie. Durchschnittlich dauert es, laut Bundesagentur für Arbeit, rund ein halbes Jahr, bis eine offene Physiotherapeutenstelle nachbesetzt werden kann – je nach Region auch länger. „Arbeitssuchende Physiotherapeuten haben die große Auswahl“, so Repschläger. Ein kleiner Lichtblick sei allerdings, dass die Schülerzahlen seit 2017 wieder kontinuierlich leicht ansteigen. Aber: „Diese Zahlen sind mit Vorsicht zu genießen, weil sie nicht widerspiegeln, wie viele Schüler die Ausbildung tatsächlich abschließen“, mahnte Repschläger.