IFK-Gremienvertreter im Gespräch mit Politikern
In einer breit angelegten Aktion sprechen Mitglieder der IFK-Vertreterversammlung mit politischen Entscheidungsträgern ihrer Region im Laufe des Frühsommers über den Mehrwert einer vollständig akademischen Ausbildung in der Physiotherapie.
Da sich die Reform des Berufsgesetzes in der Physiotherapie derzeit in der Konzeptionsphase befindet, ist jetzt der richtige Moment, um das Gespräch mit Landtagsabgeordneten zu suchen. Darin gilt es, ihnen darzulegen, warum eine vollständig hochschulische Ausbildung in der Physiotherapie bei einer gleichzeitig weiterhin schulischen Ausbildung der Masseure und medizinischen Bademeister einen deutlichen Mehrwert für den Berufsstand bieten würde.
Mitglieder der IFK-Gremien laden die Landtagsabgeordneten ihrer Region zu Vor-Ort-Terminen in ihre Praxen ein, um über die Reform des Berufsgesetzes der Physiotherapie zu sprechen. Auch wenn das Berufsgesetz vom Bundestag verabschiedet wird, ist es dennoch im Bundesrat zustimmungspflichtig – denn Ausbildung ist auch Ländersache.
Ein zentraler Aspekt dieser Gespräche sind unter anderem die Auswirkungen des demografischen Wandels, durch den künftig immer häufiger ältere, multimorbide Patienten behandelt werden müssen. Dadurch steigen die Ansprüche an die Physiotherapeuten, sowohl bei der Umsetzung einer wissenschaftlich-fundierten Diagnostik als auch in der Therapie. Wissenschaftliche Evidenz lässt sich aber nur durch gezielte Forschung erreichen. Die logische Schlussfolgerung: Die Branche braucht dringend eine flächendeckende Akademisierung für neu ausgebildete Physiotherapeuten.
Wichtig ist den IFK-Vertretern aber auch, dass niemandem der Weg in die Physiotherapie verwehrt werden. Schulabsolventen ohne Abitur sollen weiterhin an Berufsfachschulen den Beruf „Masseur und medizinischer Bademeister“ erlernen können, der sie auf Wunsch durch eine berufliche Qualifizierung im Anschluss zu einem Physiotherapiestudium befähigt. Damit werden niedrigschwellige Durchstiegsmöglichkeiten für Menschen mit mittleren Bildungsabschlüssen ermöglicht.
Jonas Pohlmann zu Besuch in Osnabrück
Denise Girvan, Vorsitzende des IFK-Regionalausschusses Osnabrück, hatte hierzu am 10. Mai Jonas Pohlmann (CDU, MdL für den Wahlkreis Georgsmarienhütte, Niedersachsen) in ihre Praxis eingeladen. „Herr Pohlmann kam gut vorbereitet zum Termin und stellte gezielte Fragen, unter anderem warum gerade in Bayern so stark dafür geworben wird, den Masseur und medizinischen Bademeister weiter zu erhalten, und warum es nicht sinnvoll ist das duale System des Physiotherapeuten mit Fach- und Hochschule weiter laufen zu lassen“, berichtete Girvan von dem Treffen. Im Gespräch mit Pohlmann kam man auch auf den langfristigen Qualitätsgedanken in der Physiotherapie sowie den möglichen Direktzugang und damit die Unterstützung der Ärzteschaft zu sprechen. „Alles in allem hat ein sehr gutes Gespräch stattgefunden und wir wollen weiterhin im direkten Austausch bleiben“, resümierte Girvan.
Berichte zu weiteren Treffen mit Landespolitikern finden Sie hier.