Klein-Schmeink erkundigt sich bei Heilmittelerbringern
Wie geht es Ihnen? – Diese Frage nach den drängenden Herausforderungen in der Corona-Krise stand im Mittelpunkt der Online-Videokonferenz, zu der Maria Klein-Schmeink MdB, gesundheitspolitische Sprecherin Bündnis 90/Die Grünen, eingeladen hatte, um sich gemeinsam mit ihrer schleswig-holsteinischen Kollegin Marret Bohn MdL ein Bild von den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Heilmittelerbringer zu machen.
Für die Mitglieder des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten (IFK) berichtete Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger, die als Diskutantin eingeladen wurde, wie sich die Situation in den Praxen darstellt. „Gravierende Umsatzrückgänge und zu wenig Schutzausrüstung“, brachte sie die Not der Physiotherapeuten auf den Punkt.
Viele Patienten seien verunsichert, ob sie trotz der Corona-Pandemie zur Therapie gehen sollten und ob die Praxen überhaupt noch geöffnet seien. Dadurch würden einige Praxisinhaber Umsatzrückgänge um bis zu 90 Prozent verzeichnen. Das bringe die Praxen, die aufgrund der unzureichenden Vergütung in den letzten Jahren kaum Rücklagen bilden konnten, an den Rand der Insolvenz.
Der Schutzschirm, der nun endlich von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn angekündigt wurde, müsse hier dringend für deutliche finanzielle Entlastung sorgen, forderte sie – und erhielt Zustimmung von Klein-Schmeink. Der Grünen-Politikerin gehen die Pläne von Spahn nicht weit genug: Die anvisierte Pauschallösung für Heilmittelerbringer werde in vielen Fällen nicht ausreichen, kritisierte sie.
Repschläger ergänzte noch, dass der Schutzschirm zwar die Verluste durch das Ausbleiben gesetzlich Versicherter abfange. „Aber was ist mit den Privatpatienten, den gesetzlich Unfallversicherten und den Selbstzahlern?“, fragte Repschläger. Auch diese Patienten würden einen erheblichen Teil zum Gesamtumsatz einer Praxis beitragen. Hierfür sei bislang jedoch gar keine Kompensation geplant.
Einig waren sich Klein-Schmeink und Repschläger auch in puncto Schutzkleidung. „Heilmittelerbringer müssen ebenso vor einer möglichen Infektion geschützt werden wie andere Angehörige der Gesundheitsberufe“, forderte Repschläger. Es könne nicht sein, dass sie in der zentralen staatlichen Verteilung von Schutzkleidung oft nicht mehr bedacht werden, weil andere Berufe vorrangig behandelt würden.
Klein-Schmeink stimmte ihr zu und kritisierte, dass sich hier ein systemisches Problem offenbare. Nicht nur jetzt in der Corona-Krise, sondern ganz grundsätzlich sei es höchste Zeit, dass die Systemrelevanz der Heilmittelerbringer geachtet werde und sie in der Gesundheitspolitik entsprechend behandelt würden. Deshalb müssten Heilmittelerbringer auch jetzt sofort gleichberechtigt in die Verteilung der Schutzausrüstung einbezogen werden, so Klein-Schmeink. Außerdem befürwortete sie den Vorschlag des IFK, dass Heilmittelerbringer bevorzugt auf Antiköper gegen das Coronavirus getestet werden, damit sie möglichst bald wieder Patienten in Altenheimen behandeln können.
Klein-Schmeink versprach, die Aufträge der Referenten und der übrigen Videokonferenz-Teilnehmer mit nach Berlin zu nehmen und sich weiter für die Belange der Heilmittelerbringer stark zu machen.
Einen Ton-Mitschnitt der Veranstaltung gibt es hier.
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