Die Zukunft der Gesundheitsbranche

Der demografische Wandel sowie der zunehmende Fachkräftemangel konfrontieren das Gesundheitswesen mit großen Herausforderungen. Daher sind zukunftsträchtige Lösungen erforderlich, um die optimale Patientenversorgung auch in Zukunft sicherzustellen. Mit diesem Ziel kamen am 10. August 2017 bedeutende Akteure aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft, Ärzteschaft und Physiotherapie auf dem Bochumer Gesundheitscampus zum 2. Bochumer Branchentreff Gesundheit zusammen. Kern der interdisziplinären Diskussion war das Thema „Telemedizin – Patienten und Versorgung“.

Unter der Maxime, Perspektiven für moderne Versorgungsstrukturen zu schärfen, IFK in Zusammenarbeit mit der Agentur GesundheitsCampus und dem Dienst für Gesellschaftspolitik (dfg) den Bochumer Branchentreff Gesundheit ins Leben gerufen. Nach der erfolgreichen Premiere der Veranstaltungsreihe im vergangenen Jahr diskutierten namhafte Teilnehmer im Rahmen einer Paneldiskussion über ein interdisziplinäres Projekt zur Entwicklung teletechnologischer Behandlungsmethoden. Dazu wurde eine Projektskizze vorgestellt, die in die Diskussion mit einfloss.

In der Diskussion waren sich die Teilnehmer schnell einig, dass die Nutzung teletechnologischer Instrumente eine wichtige und sinnvolle Ergänzung zu konventionellen Behandlungsmethoden darstellt, um die Versorgung auch über räumliche sowie zeitliche Distanzen hinweg zu gewährleisten. „Die Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnologien kann den persönlichen Kontakt zwischen Patienten und Ärzten bzw. Gesundheitsfachberufen nicht ersetzen, allerdings stellt ihr Einsatz einen wichtigen Beitrag zur Versorgung dar“, betonte die IFK-Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger.

Im Fokus der Diskussion standen zudem die sektorenübergreifende Vernetzung der Akteure im Gesundheitswesen sowie die dafür notwendigen Rahmenbedingungen zur Umsetzung. „Die Ärzteschaft sieht in dem Thema große Chancen. Es ist aber wichtig, dass die Rahmenbedingungen in konkrete Ansätze gemünzt werden“, so Dr. Michael Schwarzenau, Hauptgeschäftsführer der Ärztekammer Westfalen-Lippe.

Der ehemalige Vize-Kanzler sowie jetzige Vorsitzende der BAGSO Franz Müntefering argumentierte aus der Patientenperspektive: „Bei aller Digitalisierung – das Recht auf Papier und das Recht auf Händedruck müssen erhalten bleiben.“ Arndt Winterer, mit dem als Leiter des Landeszentrums Gesundheit Nordrhein-Westfalen in diesem Jahr auch ein Vertreter der Landesregierung an der Paneldiskussion teilnahm, pflichtete bei, indem er auf die Berücksichtigung der Bedürfnisse und Prioritäten der Patienten bei der Umsetzung von Maßnahmen verwies.

Um flächendeckende Versorgungsstrukturen im Bereich Teletherapie in der Physiotherapie zu schaffen, einigten sich die Teilnehmer des Bochumer Branchentreffs Gesundheit, im nächsten Schritt ein Modellprojekt zu initiieren, das die vorgestellte Projektskizze aufgreift und dabei neue Versorgungswege erprobt.

Der IFK veröffentlichte in diesem Zusammenhang ein Appellpapier, das die Notwendigkeit der Teletherapie als Baustein physiotherapeutischer Versorgung betont. Dieses finden Sie hier.

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