IFK-Mitgliederversammlung 2017 blickt nach vorn
Die diesjährige IFK-Mitgliederversammlung machte deutlich: Der Fachkräftemangel und die angespannte Vergütungssituation sind weiterhin die größten Branchenprobleme. Doch der Vorstand und die Geschäftsstellenvertreter des IFK konnten Besserung in Aussicht stellen. Das kürzlich verabschiedete Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetz (HHVG) bietet die Chance auf deutlich spürbare Vergütungserhöhungen, um den Beruf des Physiotherapeuten attraktiver zu machen. Im Geschäftsjahr 2016 konnte der IFK daher auch auf berufspolitische Erfolge hinwirken.
Berufspolitische ErfolgeIFK-Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger stellte in ihrem Rechenschaftsbericht die berufspolitischen Eckpunkte des Verbands dar. Im vergangenen Jahr konnten die persönlichen Gespräche mit Gesundheitspolitikern zu Themen wie dem Wegfall der Grundlohnsummenbindung, Direktzugang, Akademisierung und Osteopathie intensiviert werden. Grundsätzlich lautete dabei die Zielsetzung, den Beruf durch eine bessere Vergütung und mehr Autonomie aufzuwerten. Auch im Rahmen des Spitzenverbands der Heilmittelverbände (SHV) konnte erfolgreich auf die Politik eingewirkt werden, erklärte Ute Repschläger, die in diesem Jahr zur neuen SHV-Vorsitzenden gewählt wurde. U. a. wurde mit dem HHVG der Wegfall der Deckelung durch die Grundlohnsummenbindung erzielt. Nun lautet der Auftrag an die physiotherapeutischen Berufsverbände, gemeinsam signifikante Vergütungserhöhungen für Physiotherapeuten zu erzielen, betonte Repschläger.
Optimierter Anmeldeprozess für IFK-Fortbildungen
Der stellvertretende IFK-Vorsitzende Rick de Vries, der die Ressorts Qualitätsmanagement, Fortbildungen und Wissenschaft verantwortet, gab einen Überblick über die neuen Entwicklungen am Institut für Qualitätssicherung in der Heilmittelversorgung (IQH) und stellte die Daten und Fakten zu den IFK-Fortbildungen vor. Neben neuen Kursangeboten zeigte de Vries auf, dass der Anmeldeprozess für Fortbildungen optimiert wurde und Fortbildungs-Teilnehmer seit vergangenem Jahr z. B. die Möglichkeit haben, mit Kreditkarte zu bezahlen. Außerdem verwies er auf den 13. IFK-Wissenschaftstag mit integrierten Symposium zum Thema „Update Prothetik“, der am 30. Juni erstmalig in der Hochschule für Gesundheit auf dem Bochumer Gesundheitscampus stattfinden wird.
Dem Fachkräftemangel entgegenwirken
Mark Rietz, ebenfalls stellvertretender IFK-Vorsitzender, präsentierte den anwesenden IFK-Mitgliedern einen Überblick über die bisherigen Ergebnisse der Kassenverhandlungen in diesem Jahr. Erfreulicherweise macht sich das HHVG bereits vor Inkrafttreten positiv bemerkbar, da bereits Abschlüsse im zweistelligen Bereich erzielt werden konnten. Damit konnte die Forderung des IFK nach mindestens einem Euro pro Minute bereits teilweise umgesetzt werden. Darüber hinaus berichtete Rietz über seine Teilnahme am Landesprojekt „Branchenmonitoring und Ausbildungsbedarf Gesundheitsfachberufe Rheinland-Pfalz 2015“, das die zukünftige Fachkräftesituation in der Gesundheitsbranche ermittelt.
Das Thema Fachkräftemangel spielte auch in der anschließenden Diskussion, in der der Vorstand und die Geschäftsstelle sich ausführlich Zeit nahmen, individuelle Fragen zu beantworten, eine große Rolle. Die Suche nach neuen physiotherapeutischen Mitarbeitern bereitet einer Vielzahl der IFK-Mitglieder immer größere Sorgen. Auch die angespannte Vergütungssituation sorgt weiterhin für Unmut. Positive Resonanz gab es daher für die Ausführungen des stellvertretenden IFK-Geschäftsführers Dr. Björn Pfadenhauer, der die konkreten Neuregelungen des HHVG für Vergütungsverhandlungen vorstellte. Neben der Abschaffung der Grundlohnsummenbindung von April 2017 bis Ende 2019 werden auch die Schiedsverfahren auf drei Monate beschränkt, sollten sich die Verhandlungspartner nicht einigen können.
Abstimmungen
Dr. Michael Heinen, der IFK-Referatsleiter Wirtschaft und Kassenverhandlungen, berichtete über die aktuelle Finanzlage des IFK. Der vorgestellte Haushaltsplan 2017 fand bei nur einer Enthaltung große Zustimmung bei den Mitgliedern.
Im Vorfeld der Jahreshauptversammlung hatten IFK-Mitglieder bereits verschiedene Anträge eingebracht. Dem Antrag, die Kostenerstattungsordnung des IFK fortzuführen, wurde mit breiter Mehrheit zugestimmt, da die Regelung zu keiner großen Erhöhung der Kosten geführt hatte. Abgelehnt wurden hingegen die Anträge auf Ausgliederung der Fortbildungsaktivitäten des IFK sowie auf Umverteilung des Protokolls der Mitgliederversammlung.