Teil 4: Preisgekrönte Forschungsarbeiten
Mit dem Ziel, die wissenschaftliche Arbeit in der Physiotherapie und eine Akademisierung des Berufsstandes zu unterstützen, kürt der IFK seit 2005 jedes Jahr in feierlichem Rahmen die besten Abschlussarbeiten aus Studiengängen der Physiotherapie. Beim diesjährigen 12. Tag der Wissenschaft erhielten vier Bachelor-Absolventen einen der begehrten IFK-Wissenschaftspreise.
Die Forschungsergebnisse der Preisträgerinnen und Preisträgern geben interessante Antworten auf aktuelle physiotherapeutische Fragestellungen. Diese möchten wir Ihnen natürlich nicht vorenthalten und stellen die einzelnen Abstracts der preisgekrönten wissenschaftlichen Arbeiten noch einmal vor.Die vierte Preisträgerin der Serie ist Jana Schultert (HAWK Hildesheim), die mit ihrer Bachelorarbeit zum Thema „Manuelle Therapie bei zervikogenem Kopfschmerz – Eine systematische Literaturübersicht über den Einfluss auf den Medikamentengebrauch“ den 2. Preis in der Kategorie „Literatur- und Übersichtsarbeiten/Konzeptentwicklung“ erhielt:
Hintergrund: Zervikogener Kopfschmerz ist ein sekundärer Kopfschmerz, dessen Prävalenz, Diagnosekriterien und Behandlungsmöglichkeiten umstritten sind. Ein positiver Wirksamkeitsnachweis für die Behandlung mit Manueller Therapie zeigt sich auf Basis eines moderaten Evidenzlevels. Hinsichtlich des Medikamentengebrauchs gibt es derzeit keine Nachweise, die eine Effektivität Manueller Therapie in diesem Kontext untersuchen.
Ziel: Die vorliegende systematische Literaturübersicht untersucht den Einfluss Manueller Therapie auf den Medikamentengebrauch bei zervikogenem Kopfschmerz.
Methode: Eine systematische Literaturrecherche wurde in medizinischen Datenbanken (PubMed, The Cochrane Library, CINAHL with Full Text, PEDro) nach zuvor definierten Ein- und Ausschlusskriterien durchgeführt. Die Treffer wurden analysiert und mittels geeigneten Messinstrumenten evaluiert. Die Ergebnisse für die relevante Fragestellung wurden extrahiert, zusammengefasst und diskutiert.
Ergebnisse: Es wurden vier Studien und fünf Reviews in die Bearbeitung einbezogen. Diese zeigten einen geringen statistisch signifikanten positiven Einfluss Manueller Therapie auf den Medikamentengebrauch.
Schlussfolgerung: Aufgrund der Heterogenität und mäßigen Qualität eingeschlossener Studien sind weitere Untersuchungen in qualitativ hochwertiger Form erforderlich.