Start frei für „Pilotprojekt Heilberufsausweis“

Elektronischer Ausweis für 1.000 Physiotherapeuten aus NRW

NRW-Gesundheitsministerin Barbara Steffens (Bündnis 90/Die Grünen) hat gestern auf der MEDICA den Startschuss für den Piloten des elektronischen Heilberufsausweises (eHBA) erteilt. Mit einem symbolischen Knopfdruck schaltete sie die Homepage des elektronischen Gesundheitsberuferegisters (eGBR) frei. Neben wichtigen Informationen ist hier auch das Antragsformular zur Ausgabe der ersten 1.000 elektronischen Ausweise zu finden. Diese werden ab sofort an Therapeuten des Bundesverbands selbstständiger Physiotherapeuten – IFK e. V. in NRW ausgegeben. „Wir sind stolz, dass die Physiotherapie diesen wichtigen Meilenstein für die Telematik-Einführung ins deutsche Gesundheitswesen setzt und den Prozess von Anfang an begleitet“, so IFK-Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger. Umgesetzt wird das Projekt mithilfe wichtiger Kooperationspartner: dem Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen, dem französischen Atos-Konzern und der opta data Firmengruppe mit Sitz in Essen.



Der eHBA ist das Pendant zur elektronischen Gesundheitskarte (eGK) für Versicherte. Diese soll in Zukunft weitere Funktionen aufnehmen, z. B. elektronische Rezepte. Damit Therapeuten auf diese Daten auch Zugriff haben, benötigen sie vor allem einen elektronischen Berufsausweis, der sie legitimiert. Der Sichtausweis mit Lichtbild umfasst nicht nur die Identität des Therapeuten, sondern ermöglicht auch die Nutzung einer fortgeschrittenen elektronischen Signatur. Ausgegeben wird der elektronische Heilberufsausweis künftig vom eGBR, das sich ebenso wie der IFK und opta data am neuen Gesundheitscampus in Bochum ansiedelt. „Als langjähriger Partner der Physiotherapeuten und des IFK freuen wir uns, aktiv an den hochspannenden Entwicklungen zum eHBA teilzunehmen“, so Mark Steinbach, opta data Geschäftsführer.

Auf der neuen Homepage www.egbr.de werden sowohl aktuelle Informationen zum Aufbau des eGBR und den Fachbeiratssitzungen als auch Hintergrundinformationen zu den Aufgaben des eGBR sowie den Anwendungsszenarien von eHBA bereitgestellt. Die ZTG Zentrum für Telematik im Gesundheitswesen GmbH beginnt mit dem Startschuss des Portals den Pilotbetrieb zur Erprobung möglicher Ausgabeprozesse des eGBR in Kooperation mit der Landesinitiative eGesundheit.nrw. Der Pilotbetrieb ist zunächst auf Nordrhein Westfalen beschränkt. Ziel ist dabei, Erfahrungen für die flächendeckende Bereitstellung von eHBA/eBA zu sammeln und diese für den bedarfsgerechten Kapazitätsaufbau des eGBR zur Verfügung zu stellen. Aufbauend auf den Erfahrungen ist geplant, sukzessive weitere Berufsgruppen mit dem eHBA auszustatten. Schlussendlich soll das eGBR bundesweit rund 1,6 Millionen Berufsausweise an die Angehörigen der 40 nicht verkammerten Gesundheits¬fachberufe ausgeben.

Mit dem eHBA können sich Physiotherapeuten also nicht nur nach außen als Berufsangehörige ausweisen, sondern die zukünftige elektronische Ausrichtung im Gesundheitswesen begleiten, sich zugleich mit dem System vertraut machen und es von Anfang an weiterentwickeln. Im Rahmen des Pilotprojekts werden ab sofort kostenlos die ersten 1.000 Vorläufer des elektronischen Heilberufsausweises an Physiotherapeuten aus NRW ausgegeben. Den Antrag dazu können IFK-Mitglieder über die Internetseiten von IFK und opta data stellen.

Weitere Artikel

Stöbern, lernen, informiert bleiben – durch die IFK-Mediathek

2024 | 02.05. Was ist momentan wichtig in der Physiotherapie? Diese Frage ist der Dreh- und Angelpunkt aller Publikationen, die der IFK veröffentlicht. In der IFK-Mediathek haben Vollmitglieder Zugriff auf vom IFK publizierte Informationen rund um die physiotherapeutische Branche sowie das Wirken des IFK.

Physiotherapeuten mit Expertise gesucht für IFK-Sachverständigenkommission

2024 | 29.04. Seit März sind viele Bewerbungen auf Positionen in der IFK-Sachverständigenkommission eingegangen. Um die Repräsentation vieler unterschiedlicher physiotherapeutischer Expertisen zu gewährleisten, gilt der zweite Aufruf deutschlandweit Physiotherapeuten der Spezialisierungen Neurologie und Pädiatrie.