Rege Diskussion bei Kammer-Veranstaltung
Rund 40 Therapeuten folgten der Einladung zur Informationsveranstaltung zum Thema Verkammerung nach Bochum, um ihre Argumente für oder gegen eine Kammer zu präsentieren. „Ziel der Veranstaltung soll der Austausch von Informationen und Standpunkten sein, um sich dann seine eigene Meinung zu bilden“, motivierte Ute Repschläger, IFK-Vorstandsvorsitzende, die Gäste zur regen Teilnahme.
Das nahmen die Therapeuten gerne an. Engagiert wurde zum Beispiel diskutiert, wie eine Kammer überhaupt strukturiert werden könnte, um zahlenmäßig kleinere Berufsgruppen nicht zu benachteiligen. Einige Gäste hatten auch schon konkrete Fragen vorbereitet, die sie den Verbandsvertretern stellten.Andreas Pfeiffer, Vorsitzender DVE, erläuterte die Unterschiede zwischen Kammern und Verbänden. „Kammern sind Ländersache und basieren auf dem Kammergesetz durch die jeweilige Landesregierung“, so Pfeiffer. Verbänden liege hingehen das Vereinsrecht zugrunde. Die Vereinssatzung werde von der Mitgliederversammlung beschlossen.
RA Volker Gerrlich, Geschäftsführer dbs, ergänzte, dass Kammern und Verbände unterschiedliche Zuständigkeiten hätten. Eine Kammer erarbeite zum Beispiel eine Berufsordnung und Regelungen zur Berufszulassung. „Verbände kümmern sich unter anderem um Kassenverhandlungen“, so Gerrlich.
Das Interesse der Anwesenden am Kammer-Thema war so groß, dass die Rednerliste kaum abriss. Da überraschte es nicht, dass viele Gäste auch nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung noch im Saal blieben und die Diskussion in Kleingruppen fortsetzten. „Der Abend hat gezeigt, dass die Debatte noch lange nicht zu Ende ist“, resümierte IFK-Geschäftsführer Dr. Björn Pfadenhauer, der die Moderation des Abends übernommen hatte. Die Verbände dbs, DVE und IFK werden die gesammelten Argumente mit in ihre weitere Verbandsarbeit nehmen.
Zu der Infoveranstaltung hatten der Bundesverband selbstständiger Physiotherapeuten (IFK), der Deutsche Verband der Ergotherapeuten (DVE) und der Deutscher Bundesverband für akademische Sprachtherapie und Logopädie (dbs) gemeinsam eingeladen.