Fachkräftemangel in der Physiotherapie verschärft sich weiter

Die neuesten Zahlen der Fachkräfteengpassanalyse der Bundesagentur für Arbeit (BA) aus Juni 2018 zeichnen ein eindeutiges Bild: Der Fachkräftemangel in der Physiotherapie hat sich gegenüber der letzten Studie aus Dezember 2017 noch weiter verschärft. Im Durchschnitt bleiben offene Stellen in der Physiotherapie 157 Tage unbesetzt. Dies ist um 47 % länger als im bundesweiten Durchschnitt aller offener Stellen.

In den meisten Bundesländern bescheinigt die Analyse der BA daher einen Fachkräftemangel – gegenüber der letzten Auswertung inzwischen auch in Hessen.

Die Anzahl der als arbeitslos gemeldeten Physiotherapeuten hat sich in Relation gegenüber der Zahl gemeldeter Stellen weiter verringert und lag nur noch bei 31 Arbeitslosen, denen 100 offene Stellen gegenüberstehen. Die berufsspezifische Arbeitslosenquote von 0,9 % ist sehr gering und deutet ebenfalls auf einen Fachkräftemangel hin.

Die Zahlen der Bundesagentur für Arbeit bekräftigen die bedrohliche Situation in der Physiotherapie. Solange die Physiotherapie zwar fachlich anspruchsvoll und attraktiv ist, sich das Einkommensniveau aber am unteren Ende der Einkommensskala bewegt, ist der Beruf für den Nachwuchs uninteressant. Deshalb nutzt der IFK weiterhin jede Gelegenheit bei Politik und Kostenträgern, um seine Forderungen zu platzieren und dem Fachkräftemangel entsprechend entgegenzutreten. Denn nur so lässt sich auch in Zukunft die flächendeckende Versorgung im Sinne der Patienten gewährleisten.

Weitere Artikel

TI-Anbindung im Heilmittelbereich: Verbände fordern Verschiebung der Anbindungspflicht

2025 | 30.05. Laut § 360 Absatz 8 SGB V ist für Heilmittelerbringer eine Anschlussfrist an die TI zum 1. Januar 2026 vorgesehen. Führende maßgebliche Berufsverbände, darunter auch der IFK, halten diesen Zeitplan aus verschiedenen Gründen für nicht sinnvoll und fordern das Bundesgesundheitsministerium auf, die TI-Anschlussfrist für Heilmittelerbringer zu verschieben.

GKV-Spitzenverband reicht Klage gegen die Schiedsstelle Heilmittel ein

2025 | 27.05. Im Schiedsspruch vom 19. März 2025 hat die Schiedsstelle Heilmittel eine Vergütungssteigerung von 4,01 Prozent bzw. 8,02 Prozent für das zweite Quartal 2025 für die Physiotherapie festgelegt. Mit diesem Ergebnis scheint der GKV-Spitzenverband eindeutig nicht zufrieden zu sein.

IFK-Rechtsberatung: Behandlungsverträge

2025 | 26.05. Schnell ist der Ärger groß, wenn für Patienten wegen Ausfällen oder ähnlichem Gebühren anfallen. Da ist es gut, wenn man das Recht auf seiner Seite weiß: Mit einem Behandlungsvertrag stellt man nicht nur sicher, dass die gesetzlichen Anforderungen des BGB erfüllt werden.