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Berufspolitischer Kongress der CDU/CSU-Fraktion: Klare Aussagen zur Zukunft der Gesundheitsberufe

Am 27. März 2017 veranstaltete die CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag einen Kongress zum Thema „Kooperation zwischen ärztlichen und nicht-ärztlichen Gesundheitsberufen stärken“. „Kein Thema elektrisiert die Bevölkerung mehr als das Thema Gesundheit“, betonte Volker Kauder, Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU in seinem Grußwort zu Beginn.

Dr. Georg Nüßlein, MdB stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, betonte die Bedeutung der Vernetzung zwischen den Berufsgruppen und in den Versorgungsstrukturen. Er betonte die Vorteile des Direktzugangs für die Patientenversorgung, denn er sei im Ausland seit vielen Jahren erfolgreich gelebte Praxis. Aufgrund der Qualifikation könnten Heilmittelerbringer schon heute stärker in die Patientenversorgung eingebunden werden. Die Vergütungssituation an diese Situation anzupassen, sei fester Wille der CDU/CSU-Fraktion, ein erster Schritt dazu sei das Heil- und Hilfsmittelversorgungsstärkungsgesetz, machte Dr. Nüßlein klar.

Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe formulierte in seinem Eingangsstatement klare Ziele für die weitere Entwicklung der Gesundheitsberufe: Vergütung weiter verbessern, Ausbildung stärken, und mehr Kompetenzen in der Versorgung der Patienten, um die Tätigkeitsfelder attraktiver zu machen.  Besonders im Bereich der Delegation von Leistungen steht laut Gröhe „der Mut, Dinge zu betreiben, weit hinter dem, was die Versorgung heute braucht!“. Sein Fazit: „Wir haben vieles erreicht, aber es bleibt noch einiges zu tun“.

Spitzenverband der Heilmittelverbände mit Impulsvortrag Repschläger dabei

Für den Spitzenverband der Heilmittelverbände (SHV) hielt Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger einen Impulsvortrag mit dem Titel: „Was ist nötig, was ist möglich? Die interdisziplinäre Gesundheitsversorgung von morgen.“ Die Kernaussage war eindeutig: Die Attraktivität der Berufe muss steigen. Der SHV fordert deshalb eine kostenfreie Ausbildung, eine angemessene Vergütung, mehr Autonomie, neue Versorgungsformen wie den Direktzugang und eine verbesserte Kommunikation zwischen den Berufsgruppen. Auch die interprofessionelle Kommunikation dient dem Wohle der Patienten und muss zukünftig vergütet werden.

Podiumsdiskussion: mehr Autonomie, bessere Vergütung und Weiterentwicklung der Ausbildung

Nach den Eingangsstatements folgte eine intensive Diskussion. Die Hauptthemen waren angemessene Vergütung, Vorteile der Akademisierung und die Vor- und Nachteile einer Versorgung der Patienten mit Heilmitteln im Direktzugang. Moderator der Diskussion war der CDU-Bundestagsabgeordnete Dr. Roy Kühne. Gerade bei den Themen Akademisierung und Direktzugang zeigte sich, dass weitere Aufklärungsarbeit sowohl bei den Ärzten als auch bei der Politik zu leisten ist. So sieht der Präsident der Bundesärztekammer, Prof. Dr. Frank Ulrich Montgomery, die Verantwortung für die Versorgung der Patienten nach wie vor ganz klar allein beim Arzt.

Der stellvertretende Vorsitzende des Vorstands des GKV-Spitzenverbandes, Johann-Magnus Freiherr von Stackelberg, ist ebenfalls gespannt auf die Ergebnisse der Modellvorhaben zu den Blankoverordnungen. Auf die Frage, ob bei einer Akademisierung die gesetzlichen Krankenkassen bereit wären, mehr zu vergüten, war die Antwort eindeutig: „Wir bezahlen Können und nicht Titel. Aber, wenn Sie mehr können, werden Sie auch mehr verdienen“. Die Vorsitzende der Arbeitsgruppe Gesundheit der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Maria Michalk, MdB dankte ausdrücklich für die breite, disziplinierte und sachorientierte Diskussion, die den Politikern viele Argumente, Sichtweisen und Facetten aus den einzelnen Bereichen der Versorgung näher brachte. Ihr Fazit: „Wir brauchen attraktive Gesundheitsberufe“, so Maria Michalk. „Dazu braucht es Mut, weniger Vorbehalte und einen konstruktiven Dialog zwischen allen Beteiligten“.



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