Thieme Talk 2017: Gesundheitspolitischer Wahlkampf

Quo vadis Gesundheitspolitik? Darüber diskutierten Vertreter aller großen Parteien beim diesjährigen Thieme Talk im Berliner Hotel Adlon. Auf dem Podium waren neben Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) die gesundheitspolitischen Sprecher aller Bundestagsfraktionen sowie die stellvertretende FDP-Bundesvorsitzende vertreten.

Direkt im Anschluss an den Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit hatte der Thieme Verleger Dr. Albrecht Hauff bereits zum fünften Mal einen exklusiven Kreis aus Vertretern des Gesundheitswesens zum gemeinsamen Talk in Berlin geladen. Der Kabarettist und Mediziner Dr. Eckart von Hirschhausen führte durch die Veranstaltung, bei der alle Parteienvertreter wenige Wochen vor der nächsten Bundestagswahl ihre breit gefächerten gesundheitspolitischen Zielsetzungen für die nächste Legislaturperiode zu erläuterten.

Hermann Gröhe sprach sich beim Thieme Talk erneut für Schuldgeldfreiheit in den Mangelberufen der Heilmittelbranche aus. Seine Parteikollegin Maria Michalk betonte, dass das Gesundheitssystem derzeit gut aufgestellt sei, grundsätzlich so belassen werden sollte und somit Arbeitgeber nicht zusätzlich belastet werden dürften. Die gesundheitspolitischen Sprecher von SPD und Linken, Hilde Mattheis und Harald Weinberg, machten sich in der Diskussion hingegen für das Konzept der Bürgerversicherung und deren paritätische Finanzierung stark. Die Grünen-Vertreterin Maria Klein-Schmeink plädierte für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit auf Augenhöhe, während Dr. Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP) eine leistungsorientierte Finanzierung bei der weiter voranschreitenden Verlagerung von stationärer zu ambulanter Versorgung forderte.

Der Thieme Talk ermöglicht eine interdisziplinäre und unabhängige Gesprächsplattform, bei der sich Wissenschaftler, Ärzte, Vertreter von Verbänden und Organisationen, Medienvertreter und Politiker losgelöst von Einzelinteressen begegnen können. Auch die IFK-Vorstandsvorsitzende Ute Repschläger war unter den geladenen Gästen und nutzte die Gelegenheit für den persönlichen Austausch mit den führenden deutschen Gesundheitspolitikern.

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