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Die Zukunft im Blick: Professionalisierung sichert Versorgung

Am 14.11.2018 kamen in Köln auf Einladung des Bundesministeriums für Gesundheit BMG hochrangige Vertreter des Ministeriums mit Experten deutscher (Hoch-)Schulen sowie der therapeutischen Gesundheitsfachberufe (Physiotherapie, Ergotherapie, Logopädie) und des Hebammenberufs zum Symposium „Akademisierung von Ausbildungen im Bereich der Gesundheitsfachberufe“ zusammen.

Der zentrale Appell aller Teilnehmenden an die Politik war dabei eindeutig: Die Weichen in Richtung Vollkademisierung müssen gestellt werden. Auch auf die gezielte Nachfrage der Moderatorin, ob einer der Anwesenden sich dagegen ausspreche, war kein Widerspruch zu hören. Expertenkonsens ist, dass es aktuell nicht um das Ob, sondern vielmehr um das Wie hinsichtlich der zukünftigen Akademisierung der Gesundheitsfachberufe geht. Die Vertreter des BMG vernahmen diese klare Forderung und verwiesen gleichermaßen darauf, dass die Attraktivität der genannten Berufe, auch angesichts des sich ausweitenden Fachkräftemangels, dringend gesteigert werden müsse.

Mehrere themenbezogene Fachvorträge boten darüber hinaus den Rahmen für intensive Diskussionsrunden. Zur Sicherstellung der zukünftigen Patientenversorgung ist ein Mehr an Autonomie und Selbstständigkeit für Therapeuten unabdingbar. Den Weg dorthin bereiten, dazu hat das Symposium jedenfalls beigetragen.

Dies erfordert – insbesondere in der Physiotherapie – auch die Erprobung und Etablierung des Direktzugangs, so Ulrike Borgmann, stellvertretende Geschäftsführerin des IFK, in einem Diskussionsbeitrag. Des Weiteren erläuterte die IFK-Vertreterin, dass neben und mit der Etablierung des Direktzugangs dringend die Ausweitung bestehender physiotherapeutischer Forschungsstrukturen in Deutschland einhergehen müsse. Im Zuge des gesamten Professionalisierungsprozesses bedarf es aus Sicht des IFK zudem einer geeigneten und transparenten Regelung, wie nach heutigen Standards ausgebildete Therapeuten gleichberechtigt zum Erfolg eines zukünftigen Versorgungssystems beitragen können und somit insgesamt dem Fachkräftemangel effektiv begegnet werden kann.

Vor eben diesem Hintergrund hat der IFK bereits zuvor in Zusammenarbeit mit Frau Marietta Handgraaf, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Studienbereich Physiotherapie an der Hochschule für Gesundheit in Bochum, die Initiative zur Erstellung eines Entwurfs zur Neufassung der Ausbildungs- und Prüfungsordnung Physiotherapie ergriffen, deren Inhalte und Anpassungsbedarfe im persönlichen Gespräch der Beteiligten gleichermaßen am Rande des Symposium diskutiert wurden, bevor das Papier im nächsten Schritt mit dem zuständigen Fachausschuss im SHV diskutiert wird.

Fazit der Veranstaltung: Wie und in welchem Zeitraum der Weg zur Akademisierung beschritten werden kann, mag noch nicht feststehen. Jedenfalls aber sollte die beeindruckende Expertenrunde auch den Entscheidungsträgern in den Ministerien eines ausreichend verdeutlicht haben: Die noch bis 2021 modellhaft durchzuführenden Studiengänge gehören dauerhaft entfristet.

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