Aktuelle IFK-Erhebung: Fast jede vierte Verordnung fehlerhaft
Die zeitaufwendige und kostenintensive Prüfung ärztlicher Verordnungen ist für Physiotherapeuten ein großes Problem im Praxisalltag. Aktuelle Erhebungen des IFK haben nun ergeben, dass im Durchschnitt über 22 % der ärztlichen Verordnungen fehlerhaft sind. Rund 92 % der notwendigen Änderungen muss der Arzt vornehmen.
Da die Zahlen noch gravierender sind, als bisher angenommen, kämpft der IFK auf mehreren Ebenen, diesen untragbaren Zustand für seine Mitglieder zu ändern.Langfristig könnten die Probleme durch den Direktzugang und die Einführung eines elektronischen Rezepts gelöst werden. Hier übernimmt der IFK mit seinen Modellprojekten – federführend für die Branche – eine wichtige Vorreiterrolle. Kurzfristig ist es bereits gelungen, mit dem vdek eine Checkliste zu vereinbaren, die die Arbeitsabläufe in wesentlichen Punkten erleichtert. Aktuell laufen auch mit den Regionalkassen der einzelnen Bundesländern Verhandlungen, diese Regelung auszuweiten, heute z.B. in Hessen.
Noch sinnvoller erscheint es derzeit aber, das Problem dort zu lösen, wo die Fehler entstehen. Der IFK hat daher mit der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) Kontakt aufgenommen und deutlich auf die Probleme und die vielen Fehler bei der Rezeptausstellung hingewiesen, die oftmals auch das Verhältnis zwischen Arzt und Therapeut belasten. Die KBV hat nun zugesagt, sich an die führenden Ärztesoftware-Hersteller zu wenden, damit diese eine direkte Prüfung der Rezepte in ihre Programme einbinden. Sollte dies umgesetzt werden, würden sich zahlreiche Fehler bereits im Ansatz vermeiden lassen. Damit bliebe den Ärzten nachträgliche Korrekturen erspart – und Physiotherapeuten viel Arbeit und Ärgernis mit der Rezeptprüfung.
Der IFK wird in jedem Fall hartnäckig alle Wege weiterverfolgen, die das Problem der Rechnungskürzung vermeiden helfen.